Über 300 Aktive im Alter von 5 bis 25 Jahren am legendären Rhytal Cup
Bereits zum 29. Mal lud Jugend Sulz, eine Untersektion des TV Sulz, zum Rhytal Cup. Die NFZ war zu Besuch.
Jordi Küng
Das von Raphael Wächter präsidierte achtköpfige ...
Über 300 Aktive im Alter von 5 bis 25 Jahren am legendären Rhytal Cup
Bereits zum 29. Mal lud Jugend Sulz, eine Untersektion des TV Sulz, zum Rhytal Cup. Die NFZ war zu Besuch.
Jordi Küng
Das von Raphael Wächter präsidierte achtköpfige Organisationskomitee garantierte für einen superben, stimmungsvollen Wettkampf. 307 Aktive, welche in sieben Kategorien in den Sparten Kunst- und Geräteturnen ihr Können zeigten, wurden von den Besuchern mit frenetischem Applaus bedacht. Bei den Jüngeren und Jüngsten sah man «spielerische» Darbietungen, welche eine wunderbare Symbiose aus Anmut und Grazie waren. Die Älteren beeindruckten mit Athletik und Kraftteilen, die allerbeste Turnkost repräsentierten. Geturnt wurde bei den Frauen/Mädchen an den Geräten Boden, Reck, Ring und Sprung, bei den Männern/Burschen zusätzlich noch am Barren.
«Turnen macht einfach Spass»
Eine der Teilnehmerin war Romina Schraner (13), die seit rund sieben Jahren bei der Jugi Sulz aktiv ist. Natürlich ist die Sechstklässlerin «vorbelastet» – ihre Mutter war selber aktive Turnerin und gab beim 29. Rhytal Cup ihre Premiere als Kampfrichterin. Auf die Frage, welches ihr Lieblingsgerät ist, muss Romina nicht lange überlegen. «Das Reck; ich mag die Schwünge und Flugelemente», so das aufgeweckte Mädchen. Sie zeigte am Samstag einen feinen Wettkampf und belegte in ihrer Kategorie unter 25 Teilnehmerinnen den tollen 8. Platz. Romina ist übrigens leidenschaftliche Anhängerin des EHC Biel-Bienne – die Seeländer sind im Eishockey auf Playoff-Finalkurs und entzauberten am Samstag die ZSC Lions in Oerlikon gleich mit 4:0. Ein rundum gutes Weekend für Romina.
Resultate hatten keine prioritäre Bedeutung – «alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten einen Preis und der TV Sulz zeichnet sich dadurch aus, dass bei uns jeder den Turnsport von der Pike her erlernen kann», so Lorenz Schraner, engagiertes OK-Mitglied, der – gemäss Zeugen – «mit seiner Engelsstimme als Speaker durch die zwei Tage führte». Ältere Semester werden sich erinnern, dass aus Sulz einige Elite-Turner hervorgegangen sind
– zuletzt Alex Schumacher, der Mitglied des Schweizer Nationalkaders war. Seit dem 1. Februar 2022 leitet übrigens Jennifer Senn das Nordwestschweizerische Kunstturn- und Trampolinzentrum in Liestal. Die neue Cheftrainerin bei den Frauen ist eine … Sulzerin.
Mit dem Velo von Sulz nach Schaffhausen…
Kein Dorf im Fricktal, ja im ganzen Aargau, hat zum Turnsport eine so enge Bindung wie Sulz. Hierzu muss man ein wenig die Geschichte kennen. Josef «Sepp» Wächter, heute rüstige 91 Jahre (und der Vater von OK-Präsi Raphael Wächter), gilt in Sulz als «Der Turnvater» schlechthin. Legendär, wie er in seinen Elite-Jahren (er verkörperte in den Nachkriegszeiten das Spitzenturnen) zur frühesten Morgenstunde mit dem Velo von Sulz nach Schaff hausen radelte, um an einem Wettkampf zu turnen – und danach mit dem gewonnenen Kranz ins Fricktal heimkehrte. Am nächsten Morgen stand «Seppi» dann wieder «auf der Matte» (Arbeit). Diese Zeiten sind der heutigen Generation nicht mehr zumutbar – geblieben sind in Sulz aber Kinder, Jugendliche und Erwachsene, welche als Einheit eine unvergleichliche Turner-Familie bilden.
Zum Vormerken: Vom 20. bis 23. Juni 2024 findet in Laufenburg ein regionales Turnfest mit über 8000 Aktiven statt. «Wir haben noch nie einen Anlass in dieser Dimension respektive Grössenordnung durchgeführt, doch wir werden dies mit unserem Enthusiasmus und der Leidenschaft für das Turnen locker stemmen», so Lorenz Schraner im Gespräch mit der NFZ.
Wir zweifeln keine Sekunde daran.