Oberhof hat zu optimistisch budgetiert
Schwer kalkulierbare Steuererträge haben dazu geführt, dass die Einwohnergemeinde Oberhof das erste Mal seit 2006 wieder einen Aufwandüberschuss zu vermelden hat. Die Rechnung 2023 wurde trotzdem einstimmig gutgeheissen.
Simone ...
Oberhof hat zu optimistisch budgetiert
Schwer kalkulierbare Steuererträge haben dazu geführt, dass die Einwohnergemeinde Oberhof das erste Mal seit 2006 wieder einen Aufwandüberschuss zu vermelden hat. Die Rechnung 2023 wurde trotzdem einstimmig gutgeheissen.
Simone Rufli
40 von 420 Stimmberechtigten waren am Donnerstagabend in der Turnhalle Moos zur Einwohnergemeinde-Versammlung erschienen. Vier Traktanden lagen ihnen vor, zwei zur Genehmigung (Protokoll der a.o. Gemeindeversammlung vom 2. April und Rechnung 2023), der Rechenschaftsbericht zur Kenntnisnahme und Verschiedenes. Wobei die Rechnung einer Erklärung bedurfte, schloss sie doch das erste Mal seit 16 Jahren wieder mit einem Minus ab, konkret mit einem Aufwandüberschuss von rund 196 000 Franken und damit rund 25 000 Franken schlechter als budgetiert. Dies, obwohl sechs von neun Abteilungen mit einem tieferen Nettoaufwand abschlossen. Wie Gemeinderat Heinz Herzog darlegte, blieben die Steuererträge hinter den Erwartungen zurück und es mussten Wertberichtigungen vorgenommen werden. Nach dem besten Ergebnis im 2021 (dem Jahr nach Ausbruch der Corona-Pandemie) sei in der Folge optimistischer budgetiert worden, «wie sich nun herausstellte, etwas zu optimistisch», so Heinz Herzog.
Unter Verschiedenem informierte Gemeinderätin Susanne Häfliger über den geplanten behindertengerechten Umbau der Bushaltestelle Adlerplatz (Bauausführung voraussichtlich Frühjahr 2025) sowie die Erneuerung von Hofzufahrten (Pilger-/Schwefelschür).
Mit einem Ja gerechnet
Wie bereits am Tag zuvor in Wölflinswil gab es auch in Oberhof keine Wortmeldung, als Gemeindeammann Roger Fricker unter Verschiedenem auf die Fusionsabstimmung vom 9. Juni zu sprechen kam. Und so blieb es dabei, dass der Gemeinderat noch einmal allen im Fusionsprozess Involvierten für die geleistete Arbeit beim arbeitsintensiven Projekt dankte. Da die Gemeinden Oberhof und Wölflinswil eigenständig bleiben, werde der Gemeinderat eine Standortbeurteilung vornehmen und die künftige Zusammenarbeit in den verschiedenen Bereichen mit dem Gemeinderat Wölf linswil besprechen, so Roger Fricker. Wohl gewählte Worte, die nicht ganz darüber hinwegzutäuschen vermochten, dass man in Oberhof mit einer Bestätigung der Beschlüsse der beiden ausserordentlichen Gemeindeversammlungen und folglich einem Ja zur Fusion gerechnet hatte.
Ersatzwahl am 22. September
Ende März 2024 hat Gemeinderat Markus Liebi aus beruflichen Gründen seinen Rücktritt aus dem Gemeinderat erklärt. Er ist seit Januar 2020 unter anderem für das Ressort Bildung zuständig. Die Gemeinderats-Ersatzwahl für den Rest der Amtsperiode findet am 22. September 2024 statt. Noch vor den Einwohnern hatten die 18 anwesenden Ortsbürger (von 101) ebenfalls allen Traktanden zugestimmt. Ihre Rechnung 2023 schliesst mit einem Ertragsüberschuss von rund 5000 Franken ab.