Für die fünf Sitze im Gemeinderat von Böztal bewerben sich sechs Personen – fünf Männer und eine Frau. Drei Bisherige und drei Neue. Alle sechs Kandidierenden stellten sich am Montagabend im Rahmen eines Podiums der Bevölkerung vor. Gewählt wird am 18. ...
Für die fünf Sitze im Gemeinderat von Böztal bewerben sich sechs Personen – fünf Männer und eine Frau. Drei Bisherige und drei Neue. Alle sechs Kandidierenden stellten sich am Montagabend im Rahmen eines Podiums der Bevölkerung vor. Gewählt wird am 18. Mai.
Simone Rufli
Bei den Gesamterneuerungswahlen nicht mehr antreten werden Andreas Thommen (Vizeammann) und Esther Röthlin. Die begonnene Arbeit fortführen und Böztal vier weitere Jahre mitgestalten, möchten die bisherigen Gemeinderäte Guy David (Jahrgang 1967, Hornussen) und Alexander Zürcher (1972, Bözen) sowie Gemeindeammann Robert Schmid (1970, Bözen). Neu in den Dienst der Gemeinde stellen möchten sich Hans Ulrich Amsler (1964, Bözen), Michael Frauchiger (1990, Effingen) und Corine Jeker (1981, Effingen). Nicht aussergewöhnlich für eine Landgemeinde und doch bemerkenswert: Alle sechs Kandidierenden sind parteilos – und alle nutzten am Montagabend gerne die Chance, sich am Podium im Gemeindesaal in Bözen näher vorzustellen.
Auswahl auf allen Positionen
Der 35-jährige Michael Frauchiger geht gleich im ersten Anlauf aufs Ganze. Robert Schmid macht er den Posten des Gemeindeammanns streitig und mit Hans Ulrich Amsler steigt er ins Rennen um den Sitz als Vizeammann. «Ich finde, die Leute sollen bei allen Positionen eine Auswahl haben.» Frauchiger ist von Beruf Gebäudetechnik-Ingenieur und in der Feuerwehr in einer Führungsposition. Er würde gerne das Ressort Liegenschaften übernehmen, könnte sich aber auch mit jedem anderen Ressort anfreunden, wie er betonte. Jung in die Politik eingestiegen und viele Jahre in der SVP beheimatet, hat er sich von der Parteipolitik verabschiedet. «Das Polarisieren stört mich inzwischen.»
Hans Ulrich Amsler, bestens vernetzt in Vereinen, möchte insbesondere die Landwirtschaft im Gemeinderat vertreten. Abgesehen davon: Bei all seinen diversen Engagements von Schulpf lege über Feuerwehr bis Stimmenzähler, sei Gemeinderat eine Station, die ihm noch fehle. «Abefahre ist nicht so mein Ding. Ich möchte noch einmal durchstarten.» Seine Kompetenzen möchte er unter anderem bei den Periodischen Wiederinstandstellungs-Massnahmen (PWI) einbringen.
Die einzige Frau im Rennen
Corine Jeker, Landschaftsarchitektin in einem Gartenbaubetrieb, engagiert im Jurapark, Hobby-Ornithologin, Mitglied der Arbeitsgruppe «Räumliches Entwicklungsleitbild» und Mutter von vier Kindern, ist der Natur- und Umweltschutz ein besonderes Anliegen. Das zeigte sich auch, als Moderatorin Patrizia Stocker (ehemals Gemeinderätin in Bözen), das Gespräch auf den geplanten Bewegungspark im Ortsteil Effingen lenkte. «Ich wäre für einen Bewegungspark mit Outdoor-Fitnessgeräten, nutzbar für alle, aber ich bin dagegen, eine Fläche zu versiegeln, die einer kleinen Gruppe zur Verfügung steht.» Unterstützung erhielt Jeker von Michael Frauchiger und Hans Ulrich Amsler, der meinte: «Unsere Vereinsstrukturen, insbesondere im turnerischen Bereich, genügen, um die Jungen zur Bewegung zu motivieren.» Alexander Zürcher, Robert Schmid und Guy David stellten sich hinter das Projekt Bewegungspark – vorausgesetzt, die Bevölkerung wolle es tatsächlich. Eine entsprechende Umfrage ist im Gang.
Der Steuerfuss soll auf dem aktuellen Niveau gehalten werden, bei Bautätigkeit und Bevölkerungswachstum soll Qualität vor Quantität stehen, so der gemeinsame Tenor.
Die angeregte Diskussion zeigte den rund 40 Podiumsgästen, die Meinungen gehen auseinander, trotzdem wird sachlich und fair diskutiert. «Ich freue mich, in so einer aktiven Gemeinde Kandidatin zu sein», meinte Corine Jeker. «Danke, dass Ihr uns kennenlernen wollt.» Auch Gemeindeammann Robert Schmid dankte: «Demokratie muss leben. Damit sie das kann, braucht es immer wieder neue Leute, die sich zur Wahl stellen.»