Unkomplizierte Hilfe in schwierigen Lebenslagen – das bietet der Kirchlich Regionale Sozialdienst der Caritas in Rheinfelden. Damit der Dienst weiterbetrieben werden kann, braucht er zusätzliche Träger und Spender.
Valentin Zumsteg
«Wir bekommen sehr ...
Unkomplizierte Hilfe in schwierigen Lebenslagen – das bietet der Kirchlich Regionale Sozialdienst der Caritas in Rheinfelden. Damit der Dienst weiterbetrieben werden kann, braucht er zusätzliche Träger und Spender.
Valentin Zumsteg
«Wir bekommen sehr viele Anfragen», sagt Debora Toma. Sie ist Standortleiterin des Kirchlich Regionalen Sozialdienstes der Caritas in Rheinfelden. Bei ihr melden sich Menschen, die in Not geraten sind und unkomplizierte Unterstützung brauchen. «Hilfesuchende finden den Weg zu uns, daneben vermitteln Fachstellen zunehmend Ratsuchende. Dies führt zu einem signif ikanten Anstieg der Beratungszahlen», schildert die 34-jährige Sozialarbeiterin mit Blick auf die Zahlen des vergangenen Jahres.
Zustupf dank Spenden
Ein beträchtlicher Teil der Klienten gehört zu den sogenannten «Working Poors», die erwerbstätig sind, aber trotzdem unterhalb der Armutsgrenze leben. Debora Toma gibt ein Beispiel: «Eine alleinerziehende Mutter mit zwei Kindern kam zu uns. Sie arbeitet Teilzeit, erhält Alimente und kommt gerade so über die Runden. Eine Zahnarztrechnung brachte sie in finanzielle Schwierigkeiten, denn eine Zusatzversicherung kann sie sich nicht leisten. Hier konnten wir helfen.»
Toma schreibt häufig Unterstützungsgesuche an Stiftungen, sie klärt Sozialversicherungsansprüche ab und berät bei rechtlichen Problemen. In Notfällen kann sie einen Zustupf gewähren, der aus Spenden finanziert wird. «Wir prüfen immer die gesamte finanzielle Situation der Hilfesuchenden. Häufig kommt eine Anfrage wegen eines finanziellen Engpasses, im Gespräch zeigt sich dann, dass mehr dahintersteckt. Meistens hilft es bereits, dass wir einen Überblick und eine Budgetberatung bieten», erklärt Toma. Ziel ist es, nachhaltige Unterstützung zu ermöglichen.
Weitere Träger dringend gesucht
Bis Juni 2023 hat Linda Gaeta, die weitherum bekannt war, die Diakonische Stelle bei der römischkatholischen Kirche Rheinfelden-Magden-Olsberg geführt. Nach ihrer Pensionierung ist dieser Dienst neu organisiert und von der Caritas Aargau übernommen worden. Damit ist er Teil von neun von Caritas Aargau geführten Kirchlich Regionalen Sozialdiensten. Die römisch-katholische Kirchgemeinde Rheinfelden-Magden-Olsberg ist weiterhin der Hauptträger, daneben sind die reformierte Kirchgemeinde Wegenstettertal und die katholische Landeskirche Aargau beteiligt.
Im August 2023 hat der Kirchlich Regionale Sozialdienst der Caritas in Rheinfelden die Arbeit aufgenommen. Die Pilotphase läuft vorerst bis Sommer 2026. Aus finanziellen Gründen musste das Pensum von anfänglich 75 Prozent per Juli 2024 auf 55 Prozent reduziert werden. «Wir sind darauf angewiesen, dass wir weitere Träger und Spender finden, die den Betrieb finanzieren. Gespräche sind seit längerem im Gange, es hat sich aber noch nichts ergeben», betont Debora Toma. Damit der Kirchlich Regionale Sozialdienst in Rheinfelden weiterhin Hilfe leisten kann, ist er also selbst auf Hilfe angewiesen.
Der Kirchlich Regionale Sozialdienst der Caritas in Rheinfelden ist an der Hermann-Keller-Strasse 10 untergebracht. Öffnungszeiten: Mittwoch und Freitag jeweils von 9 bis 12 Uhr. Termine am Nachmittag nach Vereinbarung. Für Spenden oder bei Interesse an einer Trägerschaft kann man sich an folgende Mail-Adresse wenden: det@caritas-aargau.ch