Fünfzehn Verladerampen, über dreissig Roboter und Investitionen irgendwo im Bereich von vierzig, fünfzig Millionen Franken. Die Rhenus Logistics AG ist in Möhlin angekommen.
Ronny Wittenwiler
Das Unternehmen hat dort draussen im Industriegebiet noch ein ...
Fünfzehn Verladerampen, über dreissig Roboter und Investitionen irgendwo im Bereich von vierzig, fünfzig Millionen Franken. Die Rhenus Logistics AG ist in Möhlin angekommen.
Ronny Wittenwiler
Das Unternehmen hat dort draussen im Industriegebiet noch ein freies Plätzchen gefunden und dieses Plätzchen ist gar nicht mal so klein: Auf dem rund 21 000 Quadratmeter grossen Gelände hat das Unternehmen Rhenus ein hochmodernes Logistikcenter (14 000 Quadratmeter) aus dem Boden stampfen lassen. Nach dem Spatenstich im Mai 2023 an der Bäumlimattstrasse zählt man jetzt bloss noch die Wochen. «Wir hoffen, dass wir im Januar die Betriebsbewilligung erhalten», sagt Philipp Bittner. Er ist Geschäftsführer der Rhenus Logistics AG, die mit diesem Umschlagplatz am Standort Möhlin kräftig investiert. Zwar nennt die Rhenus Gruppe als familiengeführtes Unternehmen keine konkreten Zahlen, die gesamten Investitionen in dieses Logistikcenter, wo Angestellte auf modernste Kommissionier-Roboter treffen werden, bewegen sich gemäss Bittner aber in einem «mittleren zweistelligen Millionenbereich».
Das Los des Logistikers
Doch warum ausgerechnet in Möhlin? Bittner macht hieraus kein Geheimnis: «Wenn du als Logistiker eine Fläche angeboten bekommst, musst du zugreifen.» Das haben vor Rhenus bereits viele andere dort draussen im Möhliner Industriegebiet getan, das neueste Logistikcenter besetzt nun eine der letzten verfügbaren Flächen. Was Bittner damit allerdings andeutet: Im Gegensatz zur Pharmabranche mit ihrer höheren Wertschöpfung rollt man Logistikunternehmen nicht gleichermassen den roten Teppich aus – selbst wenn am Ende jeder froh sei, wenn die Ware schliesslich von A nach B gelangt und so der Joghurt irgendwann im Regal landet. Und: Der Standort in Möhlin soll bis 80 neue Arbeitsplätze schaffen, wie Bittner erklärt. Ein Grossteil im Bürobereich. An der Front hingegen spart das Unternehmen gleichzeitig Manpower ein. Mehrere Roboter bedienen insgesamt 30 000 Lagerplätze (Behälter) und sollen so eine Zeitersparnis von bis zu siebzig Prozent erzielen. Der Neubau verfügt über fünfzehn Verladerampen und insgesamt 12 000 Paletten-Stellplätze.
Diverse Arbeiten stehen noch aus, zudem die Abnahme des Brandschutzes. Im Januar dann soll der Betrieb hochgefahren werden – CO2neutral, wie es das Unternehmen nicht unterlässt zu betonen. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach mit 2142 Modulen (4200 Quadratmeter) produziert zudem rund eine Million Kilowattstunden pro Jahr. Der Verkehr ins Industriegebiet wird mit diesem Neubau nicht weniger – er bleibt allerdings im Vergleich zu einem klassischen Transportunternehmen gering.
Apropos Verkehr: Rund 3000 Lastwagenfahrten brauchte es, um den gesamten Aushub für das neue Gebäude abzutransportieren.