«Café Kränzli» inklusive Herzlichkeit
15.07.2025 SteinBislang trafen sich im «Café Kränzli» Menschen mit Unterstützungsbedarf aus der Stiftung MBF einmal im Monat. Im Juli öffnet das Café, welches von zehn Menschen mit und ohne Unterstützungsbedarf geführt wird, an drei Nachmittagen für externe ...
Bislang trafen sich im «Café Kränzli» Menschen mit Unterstützungsbedarf aus der Stiftung MBF einmal im Monat. Im Juli öffnet das Café, welches von zehn Menschen mit und ohne Unterstützungsbedarf geführt wird, an drei Nachmittagen für externe Besucherinnen und Besucher. Ein Versuch mit Hoffnung auf mehr.
Susanne Hörth
Kaum Platz genommen, wirbelt schon eine junge Frau heran, um vor die neuen Gäste ein Blatt mit Piktogrammen hinzulegen. Kaffee und andere Getränke sowie Waffeln mit oder ohne Puderzucker können angekreuzt werden. Schon ist die flinke Servicefrau mit dem ausgefüllten Blatt verschwunden. Kurz darauf werden die bestellten Getränke und Waffeln an den Tisch gebracht. Jeder Tisch hat eine bestimmte Farbe, erkennbar durch einen entsprechenden Blumenkranz. Bestellblätter und Serviertabletts tragen die gleiche Farbe. Es vereinfacht dem Serviceteam die Zuordnung.
Seit Jahresbeginn wird der Lindensaal der Stiftung MBF am Standort Stein mit dem «Café Kränzli» zum Treffpunkt für Menschen mit Unterstützungsbedarf. Mit viel Engagement, Freude und Stolz nimmt dabei ein Team von zehn Personen mit und ohne Behinderung die unterschiedlichen Aufgaben im Café wahr. Dazu gehören etwa Dekorieren, Bestellung aufnehmen, Servieren und Abräumen. Die Freude beim Serviceteam wie auch bei den Gästen ist am Donnerstagnachmittag beim Besuch der NFZ sicht- und hörbar. Eine fröhlich-entspannte Stimmung herrscht. Sollte es einem Service-Mitglied doch einmal etwas zu viel werden, ist auch dafür vorgesorgt. Ein Ruheraum steht zur Verfügung.
Offen für externe Gäste
In diesem Monat steht das «Café Kränzli» erstmals an drei Donnerstagnachmittagen auch für externe Besucherinnen und Besucher offen. Am kommenden Donnerstagnachmittag, 17. Juli, von 13.30 bis 15.30 Uhr ist es bereits das dritte Mal.
«Wir waren im Stiftungsrat sehr dafür, dass ein solches Projekt realisiert werden konnte», betont Ernst Auer. Am Donnerstagnachmittag unterstützen er und seine Stiftungsratskollegen Bernadette Kern und Silvio Keller das Team vom «Café Kränzli›. «Eine gute Sache. Es bietet Gelegenheit, die Leute hier besser kennenzulernen», so Silvio Keller. Das sieht Bernadette Kern ebenso: «Man kommt viel näher zu den Menschen.» Für Ernst Auer ist absolut klar: «Solche Projekte gehören zur Inklusion.»
Ein grosser Befürworter des Projektes ist ebenfalls der Rotaryclub Rheinfelden/Fricktal, er unterstützt die Stiftung MBF seit vielen Jahren. Am Donnerstagnachmittag stand unter anderem Rotary-Mitglied Desirée Stutz beim «Café Kränzli» im Einsatz. Sie unterstützte das Team an der Kasse.
Ein Herzensprojekt
Initiiert wurde das Projekt von Anita Koop. Sie ist Teamleiterin des Ateliers 30-32. Auch sie war am Donnerstag im Einsatz für das «Café Kränzli». Ein Name, welcher die Menschen mit Unterstützungsbedarf selbst ausgesucht hatten.
Im Anschluss an den kommenden Donnerstag, dann ist das «Café Kränzli» vorerst letztmals für externe Gäste geöffnet, werden die gemachten Erfahrungen zusammengetragen und anhand dieser geprüft, ob das Café grundsätzlich für einen regelmässigen öffentlichen Betrieb geeignet ist. Geht es nach Christina Zaugg, scheint das durchaus realisierbar. Als Mitarbeiterin mit Unterstützungsbedarf ist sie normalerweise in einem der Ateliers anzutreffen. Im Café mitzuhelfen, macht ihr sichtlich Spass. Sie freut sich, auch in Zukunft Gäste bedienen zu dürfen; sagt es mit einem fröhlichen Lachen und setzt sich beschwingt für ein Foto neben die Stiftungsratsmitglieder Ernst Auer, Bernadette Kern und Silvio Keller.