Salzabbau im Gebiet Bäumlihof: Salinen gehen auf kritische Anwohner ein
Am 24. Mai sei das Baugesuch für die sechste und letzte Etappe zur Salzgewinnung im Gebiet Bäumlihof eingereicht worden, teilen die Schweizer Salinen mit. Sie tun es in einer gemeinsamen ...
Salzabbau im Gebiet Bäumlihof: Salinen gehen auf kritische Anwohner ein
Am 24. Mai sei das Baugesuch für die sechste und letzte Etappe zur Salzgewinnung im Gebiet Bäumlihof eingereicht worden, teilen die Schweizer Salinen mit. Sie tun es in einer gemeinsamen Erklärung mit Einwohnern, die das Vorhaben kritisch beäugt hatten und aus deren Widerstand sich ein Verein hervortat.
Ronny Wittenwiler
Die Medienmitteilung demonstriert Einigkeit: «Die Schweizer Salinen planen im Solfeld Bäumlihof bei Möhlin die Erschliessung einer sechsten und letzten Etappe zur Salzgewinnung. Die definitive Solfeldplanung steht nun fest und wird vom Verein ‹Bäumlihof 6›, der die Interessen mehrerer Anwohnerinnen und Anwohner vertritt, befürwortet.» Die Schweizer Salinen sind also den entscheidenden Schritt weitergekommen, davon zeugt auch die Tatsache, dass das Unternehmen für jene letzte Etappe Baugesuch und Bohrgesuch am 24. Mai eingereicht hat.
Viel Kritik, jetzt gibt es Abstand
Im November noch waren die Schweizer Salinen von einer Einigkeit mit kritischen Anwohnern mindestens so weit entfernt, wie die vorgesehenen Bohrlöcher von den Einfamilienhäusern selbst. Einhundert Meter sollten es sein. Doch hier haben die Salinen nun justiert und noch einmal Abstand gewonnen. «Die ursprünglich geplanten acht bis zehn Bohrungen wurden auf maximal sieben reduziert, wodurch auch der Abstand vom Siedlungsgebiet zur nächstgelegenen Bohrung von ursprünglich einhundert Metern auf zweihundert Meter verlängert werden konnte», heisst es in der Mitteilung. Die weiteren Bohrlöcher befänden sich alle in einem noch grösseren Abstand zum Siedlungsgebiet.
Vereinbarung zwischen den Parteien
Der Verein ‹Bäumlihof 6› ging hervor aus einer Interessengemeinschaft, welche im betreffenden Wohnquartier gegen die ursprüngliche Solfeldplanung opponiert hatte. Jener Widerstand, vor allem in seiner Deutlichkeit, hatte die Schweizer Salinen damals überrascht. Überrascht auch deswegen, da Planung und Vorgehen im Hinblick auf diese sechste Etappe sich nicht unterschieden hätten zur vorangegangenen fünften Etappe, wie Salinen-Geschäftsführer Urs Hofmeier damals in der NFZ erklärte. Im Interview sagte er aber auch: «Wir lassen diese Leute nicht hängen.» Man wolle jenen, die Zweifel hegen, Lösungen aufzeigen.
Mittlerweile haben die Schweizer Salinen und der Verein eine Vereinbarung unterzeichnet, welche die wesentlichen Eckpunkte der Solfeldplanung beinhaltet. Des Weiteren enthält die Vereinbarung Übereinkünfte zu Themen wie Haftung, Lärmschutz, Rissprotokolle sowie Schallemissionen. Zudem wurde die Gründung einer paritätischen Begleitgruppe vereinbart, die unter Einbezug von Spezialisten einen Abwicklungs- und Meldeprozess für allfällige Schäden ausarbeiten wird. «Mit der Vereinbarung haben wir eine positive Ausgangslage für den künftigen Dialog rund um die anstehenden Arbeiten und die künftige Salzgewinnung im Bäumlihof geschaffen», wird Andreas Kühni, Leiter Exploration und Gewinnung bei den Schweizer Salinen, in der Mitteilung zitiert.
Baubeginn im nächsten Jahr
Die Bauarbeiten sollen im Sommer oder Herbst 2025 beginnen. Zusammen mit den weiteren Fördergebieten stelle diese sechste Etappe und letzte des Solfelds Bäumlihof die Salzversorgung der Schweiz für die nächsten Jahre sicher, erklärt das Unternehmen. Philipp Lütold ist Präsident des Vereins «Bäumlihof 6», er spricht von einem konstruktiven Dialog mit den Schweizer Salinen. Der Verein habe nun «den bestmöglichen Kompromiss erzielt.»