Christoph Söffges Neujahrswunsch
09.01.2025 KolumneIm Rückblick auf 2024 will ich vor allem dankbar sein: mit 53 Jahren habe ich nach 22 Berufsjahren in einer Institution in Basel diese verlassen und darf seit 1. April 2024 das Schulheim Effingen leiten.
Eine Herausforderung, die viel Arbeit bedeutet und die mir noch mehr Freude ...
Im Rückblick auf 2024 will ich vor allem dankbar sein: mit 53 Jahren habe ich nach 22 Berufsjahren in einer Institution in Basel diese verlassen und darf seit 1. April 2024 das Schulheim Effingen leiten.
Eine Herausforderung, die viel Arbeit bedeutet und die mir noch mehr Freude und Erfüllung bringt. Die Einarbeitung geht weiter ins neue Jahr 2025, da ich der Auffassung bin, mindestens einen Jahreszyklus mit all seinen Besonderheiten als Gesamtleiter durchleben zu müssen. Zu der Einarbeitung sind die Weichen für die grossen Vorhaben im Jahr 2025 gestellt: Einführung neues Logo und neuer Internetauftritt, Umsetzung des neuen internen Kommunikationssystems, Tag der offenen Tür am 15. Juni und andere Meilensteine wie die Einführung der Neuen Autorität nach Haim Omer.
Die grosse Herausforderung kommt nach der Abgabe des neuen Rahmenkonzeptes am 1. März 2025: wenn es Aarau und Bern bewilligen, wird der Weg frei, dass das Schulheim Effingen ab 1. Januar 2026 koedukativ wird.
Vor mehr als 150 Jahren als «Meyersche Rettungsanstalt» durch die Stiftung von Elisabeth Meyer-Siegrist gegründet, gab es hier Mädchen und Knaben. Nach nur wenigen Jahren wurden aufgrund von «Unzucht» und «sittlicher Gefährdung» nur noch Knaben aufgenommen. Dies Öffnung bedeutet Umstellung, Wandlung und sich mit neuen Themen auseinandersetzen.
In den Prozessen mit Sitzungen, Planungen, Koordination und Steuerung als Gesamtleiter möchte ich 2025 den Kontakt zu den Kindern, Jugendlichen und Mitarbeitenden behalten: Mir ist wichtig, dass ich hinter jedem Namen auch den Menschen sehe, im Gespräch oder auch mal im Spiel dabei sein kann, dass ich die Herausforderungen der Mitarbeitenden in allen Betriebsbereichen wahrnehme und wertschätze, ist mir ein ehrliches Anliegen.
Und persönlich stimmt mich neben vielen weltpolitischen Themen die Künstliche Intelligenz nachdenklich. Es könnte einem Angst machen, wenn man nur die negativen Argumente der KI sieht und wie Fake News von virtuellen Personen inszeniert werden. Als ein «noch-nicht-Nutzer» von ChatGPT und Co möchte ich mich der KI stellen, mir ein Bild machen, verstehen, mir meine eigene Meinung bilden, abwägen, wo es für mich realen Nutzen gibt, um dann zu entscheiden, wo ich dies einsetze. Ich glaube, wir dürfen uns dieser fundamentalen Neuerung nicht verschliessen und ich möchte verstehen und danach situativ selbst entscheiden, wo ich die KI einsetze und wo ich selbst sein möchte mit Kugelschreiber, einem Blatt Papier und dem eigenen Kopf, so wie ich diesen Artikel für mich vor der Reinschrift skizziert habe.
So wünsche ich mir einen offenen und sensiblen Umgang mit der KI, bewusste Entscheide zwischen Tastatur und Kugelschreiber, zwischen Bildschirm und Papier, zwischen Zeit mit natürlicher Intelligenz und Zeit mit künstlicher Intelligenz, zwischen Zeit in der virtuellen Welt und Zeit in der realen Welt und dass wir das besondere dankbar wertschätzen und nutzen: wir können entscheiden.
CHRISTOPH SÖFFGE GESAMTLEITER SCHULHEIM