Simone Rufli
Wir treten in eine dunkle Phase ein. Ich meine das jetzt in Bezug auf die Jahreszeit. Die Nächte werden von Tag zu Tag länger, die Tage kürzer, die Temperaturen sinken. Am Wochenende bleibe ich gerne ein bisschen länger im Bett. Stehe ich auf, lasse ich ...
Simone Rufli
Wir treten in eine dunkle Phase ein. Ich meine das jetzt in Bezug auf die Jahreszeit. Die Nächte werden von Tag zu Tag länger, die Tage kürzer, die Temperaturen sinken. Am Wochenende bleibe ich gerne ein bisschen länger im Bett. Stehe ich auf, lasse ich mir im Badzimmer Zeit und lebe am liebsten einfach in den Tag hinein. Habe ich genug vom Nichtstun, mache ich mich auf zu einem Spaziergang durch den herbstlichbunten Wald, oder ich setze mich in ein Café, unter der Woche gerne auch in eine Buchhandlung. Wieder daheim mach ich es mir auf dem Sofa bequem mit Kissen, einer Decke, einem guten Buch oder einer Zeitung.
Vollkommen unspektakulär. Bitte, es geht auch anders:
Das Weekend beginnt mit ausgiebigem Bed Rotting, das nahtlos ins Bathroom Camping übergeht. Nach einer Weile Therapeutic Laziness geht’s outdoor zwecks Nature Escape. Ist das nicht cool gibt’s alternativ Third Place Escape. Wieder home sweet home, endet der Tag cozy.
Hört sich unglaublich dynamisch und spannend an, ist aber letztlich genau das Gleiche. Ich wollte nur zeigen, dass auch Leute der Generation X, der ich angehöre, sich modern ausdrücken können.
Diese kleinen Fluchten aus dem Alltag übrigens, propagiert von Jugendlichen auf TikTok, nennen sich Micro-Self-Care-Rituale.
Es scheint mit der Art der Beschäftigung zu sein wie mit der Mode: Altbewährtes kommt immer wieder.