Simone Rufli
Auf einer Ausserortsstrecke im Fricktal – aus einer Kurve heraus kommt mir ein breiter Traktor mit Anhänger entgegen, daneben – etwa gleich schnell – ein Motorrad. Die beiden kommen näher, zügig und, viel schlimmer noch, nebeneinander. Er oder ...
Simone Rufli
Auf einer Ausserortsstrecke im Fricktal – aus einer Kurve heraus kommt mir ein breiter Traktor mit Anhänger entgegen, daneben – etwa gleich schnell – ein Motorrad. Die beiden kommen näher, zügig und, viel schlimmer noch, nebeneinander. Er oder ich, fährt es mir durch den Kopf, während ich mit dem Fuss bremse und mit der Hand hupe, was das Zeug hält.
Um Haaresbreite kommen wir aneinander vorbei. Gut so, denke ich, Polizeimeldungen bekomme ich auf der Redaktion auch ohne meinen Beitrag genug zu sehen.
Darunter immer wieder recht spezielle: Zum Beispiel, wenn Automobilisten Fussgängern über den Fuss fahren und das «aus bisher ungeklärten Gründen». Oder nach dreisten Einbrüchen in «offenstehende Garagen» – bestimmt nicht einfach. Und dann die Meldungen, die inzwischen mit besorgniserregender Regelmässigkeit eintreffen und von vorwiegend hochbetagten Verkehrsteilnehmenden handeln, die meist jüngeren Zeitgenossen auf irgendeiner Kreuzung im Fricktal die Vorfahrt missgönnen.
Ein Fall für sich sind Meldungen über Menschen, die in Schulhäuser einbrechen. Was, wie ich meine, eine ganze Reihe von Fragen zur Motivation aufwirft. Ist es der Wissensdurst, der sie antreibt? Die Suche nach Bildungsnähe? Der Versuch, ein leerstehendes Haus zu besetzen?
Nach meiner glimpflich verlaufenen Begegnung mit dem Motorrad bin ich einfach nur froh, dass ich auch an diesem Freitag wieder solche unnützen Gedanken mit Ihnen teilen kann.