Simone Rufli
Die fünf Wochen Schulferien im Sommer – für mich eine wunderbare Zeit. Endlich mal wieder kein Gedränge auf der Autobahn! Stattdessen nehmen Gedanken ihren freien Lauf, ziehen vorbei wie Segelboote am Horizont – oder Familien auf ...
Simone Rufli
Die fünf Wochen Schulferien im Sommer – für mich eine wunderbare Zeit. Endlich mal wieder kein Gedränge auf der Autobahn! Stattdessen nehmen Gedanken ihren freien Lauf, ziehen vorbei wie Segelboote am Horizont – oder Familien auf NFZ-Schatzsuche.
Im Schatten alter Lindenbäume entstehen Gespräche, die sonst nie geführt worden wären – über das richtige Mass beim Tomaten-Giessen zum Beispiel oder die neuste Einschränkung beim Benutzen von Self-Scanning-Kassen, die in gewissen Läden in der Region bereits nur noch jenen vorbehalten sind, die mit Korb aber ohne Einkaufswagen unterwegs sind.
Wurden wir nicht eben noch regelrecht zu dieser Art der Selbstbedienung gedrängt?
Während draussen die Hitze flimmert, entdecken wir drinnen was wirklich zählt: ein Rollladen zum Beispiel, der funktioniert – den Defekt haben wir der Verwaltung vor zwei Monaten gemeldet, die Reparatur hätte lange schon erfolgen sollen. Vielleicht bekommen wir den neuen Schattenspender zur Weihnachtszeit?
Ist das schwarze Loch physikalisch rätselhaft, aber perfekt für alles, was verschwindet – von wichtigen Belegen für die Steuern bis zum Autoschlüssel – so ist das Sommerloch ein Zwischenraum voller Möglichkeiten und ein wunderbarer Nährboden für Nebensächlichkeiten: Haben Sie in unserer fantastischen digitalen Welt eventuell schon einmal versucht, einen öffentlich zugänglichen Farb-Kopierer zu finden? Ich versichere Ihnen, gewisse Sorten der Gattung Pro Specie Rara sind einfacher aufzutreiben als so ein Gerät.