Simone Rufli
Die Anzeige blinkt rot. Die Geschirrspülmaschine verweigert den Dienst. Meine Finger sind schon schrumpelig vom Abwaschen. Natürlich gibt es Tellerwäscher-Karrieren, man denke nur an Joanne K. Rowling, Oprah Winfrey, Jack Ma oder auch Jeff Bezos. Ich bin ...
Simone Rufli
Die Anzeige blinkt rot. Die Geschirrspülmaschine verweigert den Dienst. Meine Finger sind schon schrumpelig vom Abwaschen. Natürlich gibt es Tellerwäscher-Karrieren, man denke nur an Joanne K. Rowling, Oprah Winfrey, Jack Ma oder auch Jeff Bezos. Ich bin trotzdem froh, dass Josephine Cochrane sich über ihr Personal genervt hat, das beim Abwasch immer wieder wertvolles Geschirr zerbrach. Weil die wohlhabende Tochter eines Bauingenieurs es leid war, für jede Party neues Geschirr kaufen zu müssen und von Hand abwaschen als lästig empfand – da haben wir etwas gemeinsam – hat die Amerikanerin anno 1886 kurzerhand die Geschirrspülmaschine entwickelt und patentieren lassen. Die war nicht sehr elegant, vielmehr ein klobiger Kupferkessel mit Drahtkörben fürs Geschirr, aber sie funktionierte und sie war eine Sensation.
An der Weltausstellung 1893 in Chicago wurde Cochranes Maschine gleich doppelt ausgezeichnet als «beste mechanische Konstruktion» sowie für «Haltbarkeit und Zweckentsprechung».
Weil das Internet damals noch auf seine Entdeckung wartete, Orville Wright sich erst 1903 in die Lüfte schwang – und auch das erst einmal für 12 Sekunden und 37 Meter – war Europa noch viel weiter weg von Amerika als heute. Und so dauerte es bis ins Jahr 1929, als in Deutschland ein erstes Modell einer Geschirrspülmaschine auf den Markt kam.
Ein interessantes Modell, wie ich mit Blick auf mein aktuelles Problem mit unserem Geschirrspüler meine, musste man das Wasser zum Spülen doch separat erhitzen, um es anschliessend über das Geschirr zu kippen. Vielleicht ist das die Lösung. Denn inzwischen habe ich herausgefunden, was die blinkende Anzeige mir sagen will: «Problem bei der Wasserzufuhr». Dann werde ich jetzt also mal eine Pfanne voll Wasser erhitzen.