Simone Rufli
Diese Woche, auf einem nicht ganz störungsfreien Radiosender irgendwo zwischen Arbeit und Einkauf, habe ich einen Gesprächsfetzen aufgeschnappt: In der Region Bern, so höre ich etwas abgehakt, seien Bestrebungen im Gang, das Nashorn wieder anzusiedeln.
...
Simone Rufli
Diese Woche, auf einem nicht ganz störungsfreien Radiosender irgendwo zwischen Arbeit und Einkauf, habe ich einen Gesprächsfetzen aufgeschnappt: In der Region Bern, so höre ich etwas abgehakt, seien Bestrebungen im Gang, das Nashorn wieder anzusiedeln.
Wie bitte? Das war mein erster, reflexartiger Gedanke. Gefolgt von Erleichterung darüber, dass die Region Bern weder im oberen noch im unteren Fricktal zu finden ist und ich das immerhin noch mitbekommen habe, bevor ich gänzlich unvorbereitet einem Exemplar dieser Gattung gegenüberstehe.
Es folgte eine Phase der Irritation, die alsbald in Nervosität umschlug und schliesslich in einen Anflug von Panik mündete. Womit, so schoss es mir durch den Kopf, besänftigt man ein Nashorn?
Googeln.
Wegrennen ist sinnlos. Das Nashorn erreicht, wenn es schlecht gelaunt ist, eine Geschwindigkeit von bis zu 55 km/h. Steht es mir wohlgesonnen gegenüber, und nur per Zufall auf den Fuss, ist es auch nicht besser: Gewicht – Breitmaulnashorn bis 2300 Kilo, Panzernashorn bis 2200 Kilo, Spitzmaulnashorn immer noch 800 bis 1400 Kilo.
Jetzt will ich es genau wissen, wer auf diese wahnwitzige Idee gekommen ist: «Nashorn ansiedeln Bern» – Ich finde: «In Bern wird der Nashornkäfer an vier Standorten entlang der Aare wieder angesiedelt.» Gross sei er für einen Käfer, ausgestattet mit dem typischen Horn auf der Nase, daher sein Name, aber völlig harmlos.
Zur Erholung plane ich jetzt einen Ausflug in den Zolli.