Simone Rufli
Dem Kind einen Namen geben – eine schöne Aufgabe, aber keine einfache. Lebt es mit dem Namen doch ein Leben lang. Jetzt stellen Sie sich vor, Sie müssen einen Namen finden, der über Generationen und Jahrhunderte, ja sogar Jahrtausende hinweg Bestand hat ...
Simone Rufli
Dem Kind einen Namen geben – eine schöne Aufgabe, aber keine einfache. Lebt es mit dem Namen doch ein Leben lang. Jetzt stellen Sie sich vor, Sie müssen einen Namen finden, der über Generationen und Jahrhunderte, ja sogar Jahrtausende hinweg Bestand hat und immer passt.
Das ist doch reine Theorie, werden Sie jetzt denken – und liegen falsch damit. Auf der Webseite 100.swiss können bis am 21. September solche Namen vorgeschlagen werden. Eine Fachjury nominiert anschliessend fünf Vorschläge, über die in einer zweiten Phase (21. Oktober bis 16. November 2025) im Rahmen eines öffentlichen Online-Votings entschieden wird. Hinter der Namen-Sammelaktion stehen keine werdenden Eltern, sondern das «Namensforum Tiefenlager Schweiz».
Nach der jahrelangen Suche nach einem möglichen Standort für das Tiefenlager, nach aufwändigen Probebohrungen, Archive füllenden Expertisen und unzähligen Planungsberichten darf die Nagra, die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle, für einmal eine schöne Aufgabe übernehmen und unter den Teilnehmenden sogar eine Reise nach Finnland verlosen.
Die Nagra ist übrigens nicht die einzige Organisation, die sich mit der Namensgebung für ein Tiefenlager befasst und die Reise nach Finnland nicht zufällig gewählt. Das weltweit erste geologische Tiefenlager liegt in Finnland und hört auf den Namen «Onkalo», auf Deutsch: kleine Höhle. Es soll den Einlagerungsbetrieb schon bald aufnehmen.