Simone Rufli

Baugesuche sollen im Kanton Aargau schneller bearbeitet werden. Ein hehres Ziel, das sich Kanton und Gemeinden gesetzt haben. Der erste Schritt dazu ist auch bereits getan – es wurde ein Runder Tisch gebildet. Das erste Treffen hat vor wenigen Tagen stattgefunden, weitere sollen folgen … Bleibt zu hoffen, dass die Teilnehmer nicht genau jene Leute sind, die sich um die Baugesuche kümmern sollten. Es wäre ja nicht im Sinne des Erfinders, dass die beabsichtigte Beschleunigung zu weiteren Verzögerungen führt.

Optimismus ist bestimmt angebracht. Hier brüten Menschen aus Fleisch und Blut über Lösungen.

Wobei, dass sie aus Fleisch und Blut sind, das haben Nevila, Fioralda, Esmeralda und Enea neulich auch von sich behauptet, als sie mir innerhalb von 15 Minuten je eine E-Mail haben zukommen lassen. «Ich bin Kundenservice-Spezialistin. Ich verstehe, dass Sie ein Problem haben und ich bin hier, um Ihnen zu helfen.» Es folgte eine Auflistung von Unterlagen, die einzureichen nötig seien, um mein Problem einer Lösung zuzuführen. Dass die Unterlagen längst eingereicht waren, war das eine. Dass sich gleich vier Kundenservice-Spezialistinnen mit dem Wort für Wort identischen Schreiben um mein Problem scharten, das war meiner natürlichen Intelligenz extrem suspekt.

Zwei Tage, viele strapazierte und noch mehr verlorene Nerven später endlich ein menschliches Wesen am Telefon. Frau Müller vom selben Kundendienst wie die vier Damen beharrt auf der Feststellung: «Bei uns sind alle Mitarbeitenden echt! Aber ja, es kann schon sein, dass Sie mal Antwort von einem Chatbot bekommen.»

Ob ich jetzt an der Leibhaftigkeit von Frau Müller zweifeln sollte?