Mit einem 4:3-Sieg in der Overtime sichert sich der EHC Rheinfelden nach einer missratenen Saison den Ligaerhalt. Die Erleichterung ist riesig.
Ronny Wittenwiler
Es braucht nicht immer Champions League. Was sich auf Fricktaler Eis abspielte, war ebenso nichts für schwache ...
Mit einem 4:3-Sieg in der Overtime sichert sich der EHC Rheinfelden nach einer missratenen Saison den Ligaerhalt. Die Erleichterung ist riesig.
Ronny Wittenwiler
Es braucht nicht immer Champions League. Was sich auf Fricktaler Eis abspielte, war ebenso nichts für schwache Nerven. Bevor aber diese komplett blank lagen, lagen sich die Rheinfelder in den Armen – jubelnd, doch noch. Das war am Donnerstag zuhause auf der Kunsteisbahn, als alles Zittern erst in der Verlängerung ein Ende nahm. Mit 4:3 gewann der EHC Rheinfelden gegen den EHC Rot-Blau Bern-Bümpliz. Rheinfelden entschied damit die Serie mit 3:0 und rettete sich so vor dem Abstieg in die Niederungen der dritten Liga. «Endlich geschafft», sagt Sportchef Yannick Meier. «Uns fiel ein brutal riesiger Stein vom Herzen.»
Beinahe in den Hammer gelaufen
Ein 3:0 in dieser Playout-Finalserie liest sich zuerst einmal wie eine klare Sache. Die ersten beiden Spiele waren das auch: Zum Auftakt siegte der EHC Rheinfelden zuhause gleich mit 9:2, im zweiten Spiel, auswärts, immerhin mit 5:2. «Fast wären wir in einen Hammer gelaufen», sagt Sportchef Meier mit Rückblick auf den Donnerstag, Spiel Nummer 3. Drauf und dran waren nämlich die Berner, der Serie eine dramatische Wende zu verpassen: Nach einer frühen Führung der Rheinfelder (10. Minute) kehrte Bern-Bümpliz die Partie in der 45. Minute zum 2:1 und die Ereignisse überschlugen sich: Lion Wirz traf zum Ausgleich für Rheinfelden (2:2, 51. Minute), 66 Sekunden später erzielte Philipp Stäuble das 3:2 – und doch erzwang Bern-Bümpliz durch das 3:3 (58:53) die Verlängerung. Dort war es dann erneut Stäuble, der mit seinem Treffer zum 4:3 nach 62 Minuten und 39 Sekunden den umjubelten Ligaerhalt klarmachte. Rheinfelder Drama mit Happyend. Das weiss auch Meier: «Das hat man dann auch in der Garderobe gespürt. Wenn du so einen Krimi am Ende für dich entscheiden kannst, ist das schon ein geiles Gefühl.»
Die Negativspirale im richtigen Moment gestoppt
Nach dem überaus klaren Verpassen der Playoffs als abgeschlagener Letzter in der Qualifikation mit nur einem Punkt, verlor der EHC Rheinfelden die Playout-Halbfinalserie mit 1:3 gegen den SC Altstadt Olten. Im Playout-Finale nun also gegen Bern-Bümpliz und mit dem Messer am Hals konnte der EHC Rheinfelden das Ruder doch noch rumreissen und so den Verbleib in der zweiten Liga sichern. Meier sagt: «Wir sind neben Zunzgen-Sissach der einzige Zweitligist der Region. Wir wollten diesen Abstieg in die dritte Liga mit allen Mitteln verhindern.» Am Donnerstag, endlich, nach einer schwierigen Saison, fiel er von vielen EHC-Herzen: dieser Berg von einem Stein. Bergsturz statt Abstieg.