Über die Grenzen hinweg verbunden

  23.10.2025 Laufenburg

Vernissage der neuen FBVH-Jahresschrift

Die Fricktalisch-Badische Vereinigung für Heimatkunde (FBVH) feiert in diesem Jahr das 100-jährige Bestehen und beleuchtet auch mit der 98. Jahresschrift historische und kulturelle Themen aus der grenzüberschreitenden Region.

Petra Schumacher

Am Montag lud die Fricktalisch-Badische Vereinigung (FBVH) zur Vernissage der aktuellen Jahresschrift nach Laufenburg ein. Seit sie besteht, bot und bietet die FBVH ihren Mitgliedern Exkursionen, Ausflüge und Besichtigungen im Fricktal und im benachbarten badischen Raum an. Das gilt auch für die Forschungsthemen aus Urgeschichte, Geschichte und Volkskunde. Ergebnisse dieser Arbeiten wurden von Anfang an in Jahresschriften zusammengefasst und dienen inzwischen, vielfältig genutzt, als Quelle für die heimatkundliche Arbeit. «Von je her berichten in unseren Jahresschriften sowohl Experten als auch Laien. Genau diese Mischung macht unsere Schrift aus», erklärt FBVH-Präsidentin Miriam Hauser.

Regional, historisch, kulturell
Linus Hüsser, FBVH-Mitglied und Redaktor der Jahresschrift, führte durch den Abend und stellte einer interessierten Zuhörerschaft die neue Publikation vor. Geschichtliche Exkurse gibt es in der aktuellen Broschüre von Andreas Weiss, Werner Vökt und Erika Wunderlin. Bisher noch nicht publizierte Details zur Geschichte des Glockenturms der Laufenburger Johannes-Kirche veröffentlicht die Kunsthistorikerin Edith Hunziker, und von einer kleinen Sensation wissen Christoph Baumgartner und Jürgen Wild zu berichten. Es stellte sich heraus, dass eine im Jahr 2022 von Christoph Baumgartner auf einer Hamburger Auktion erworbene Druckplatte, die die Lebensgeschichte des heiligen Fridolins ungewöhnlich komplex darstellt, eine bisher nicht bekannte Arbeit des Freiburger Künstlers Pierre Wuilleret ist.

Zur aktuellen Jahresschrift gehört auch ein sehr persönlicher Beitrag von Werner Brogli, der seit 1962 FBVH-Mitglied ist und seit 58 Jahren dem Vorstand angehört. In seinem Rückblick formuliert Werner Brogli einen Wunsch: «Möge die FBVH mit ihren edlen Zielen in unserer oft nur kurzfristig denkenden Zeit bekannter werden und viele neue, möglichst auch junge Menschen in ihren Bann ziehen.»

100 Jahre Fricktalisch-Badische Vereinigung für Heimatkunde
Der FBVH wurde am 6. September 1925 im Gasthof Löwen in Stein gegründet. Eingeladen hatten neun geschichtlich und volkskundlich interessierte Männer. Weil man um die eng verwobene jahrhundertealte Geschichte und Kultur links und rechts des Rheins wusste, war den Gründungsmitgliedern der regionale Zusammenschluss wichtig. Die Gründungsversammlung wählte vier Fricktaler und drei Badener in den Vorstand. Die Region erkunden, die gemeinsame Geschichte und Kultur verstehen und das gesammelte Wissen bewahren, war das Ziel ihrer Arbeit. Dass die Anliegen der Gründungsväter auch 100 Jahre später noch aktuell sind, bestätigt Christoph Baumgartner, einer der Autoren der aktuellen Jahresschrift: «Über die Grenze hinweg verbinden und unsere Gemeinsamkeiten aufzeigen statt abgrenzen, war für mich der Anreiz, Mitglied beim FBVH zu werden.» Wie viele andere Vereine auch kämpft der FBVH mit schwindenden Mitgliederzahlen. Dennoch zählt der Verein mit seinen 570 Mitgliedern zu den grössten heimatkundlichen Vereinigungen im Aargau.


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