Politik können sie besser

  25.04.2024 Frick, Politik

Sieben auf einen Streich

 

Und Regierungsrat Alex Hürzeler, der nicht eingreifen konnte

Am Platz hat es nicht gelegen, am Schiedsrichter auch nicht. Auch Unterstützung hatte der FC Grossrat Aargau genug – hochkarätige, von Regierungsrat Alex Hürzeler. Und dann das – 0:7 gegen den FC Grossrat Basel-Stadt. Da half am Ende nur noch ein grosser Teller Spaghetti.

Simone Rufli

«Es lag gerade am Heimweg», meinte Regierungsrat Alex Hürzeler schmunzelnd, als er am Dienstagabend kurz vor dem Anpfiff auf dem Platz des FC Frick erschien. 2019 habe er zum letzten Mal im Team der Aargauer Grossräte mitgespielt. Am Dienstagabend war es seine Aufgabe, den Ball ins Rollen zu bringen. Bevor er zur Tat schritt, meinte er noch scherzhaft: «Am besten ich mach den Anstoss und laufe direkt los in Richtung gegnerisches Tor. Oder wir machen den Anstoss vom Elfmeter-Punkt aus.»

Es blieb dann aber beim traditionellen Anstoss vom Mittelfeld aus. «Ich war optimistisch, bis ich die Basler einspielen sah», meinte Hanspeter Hubmann (SP, Bezirk Zurzach) wenig später bei einer kurzen Verschnaufpause am Spielfeldrand. «An mir wird’s am Ende aber nicht liegen, mich haben sie in den Angriff entsorgt und dorthin werden vermutlich nicht viele Bälle kommen.»

Ein Funke Hoffnung
Vor dem Spiel hatte Luigi Ponte, seit 2019 Präsident des Aargauischen Fussballverbands (AFV) und hartgeprüfter Trainer des FC Grossrat Aargau, noch Hoffnung gehegt; trotz Personalmangels: «Wir haben keinen einzigen Auswechselspieler, weil die ganze Mitte-Partei wegen ihrem Parteitag ausfällt.» Trotzdem. «Möglichst lange kein Tor kassieren», gab er den Seinen mit auf den Weg. Italienisches System wollte er spielen, in der Aufstellung 4-4-2. Den FC Grossrat Basel-Stadt habe er noch nie spielen sehen. Das war dann auch der einzige Punkt, den sich die beiden Teams an diesem Abend teilten. «Wir haben auch keine Ahnung wie die Aargauer spielen», gab Jérôme Thiriet, Basels Trainer und Captain in Personalunion, zu Protokoll. «Aber wir sind ein eingespieltes Team.»

Eine Warnung – nur leider zu spät. Immerhin. Jeanine Glarner (Grossrätin und Frau Gemeindeammann von Möriken-Wildegg) reagierte am schnellsten. Sie griff zum Telefon und wählte die Nummer von Fricks Gemeinderat Eugen Voronkov. Der ehemalige 2. Liga-Torschützenkönig kam blitzschnell, sah und meinte: «Wenn der Kanton mich braucht…». Zweimal stand er in der Folge in aussichtsreicher Position vor dem Tor der Basler – zweimal vergab er den sicher geglaubten Treffer. Der Kommentar von Alex Hürzeler: «Rausnehmen kann er ihn nicht – Fachkräftemangel.»

Eine Weisheit und eine Erkenntnis
Drei Minuten vor der Pause, Basel geht mit 2:0 in Führung, der Regierungsrat messerscharf in der Analyse: «Wenn man sie vorne nicht macht, bekommt man sie hinten.»

Am Ende blieb nur die Erkenntnis: Alex Hürzeler hätte es tun sollen, das mit dem Ankick vom Elfmeter-Punkt aus. Dann hätten die Aargauer an diesem kalten Frühlingsabend wenigstens den Ehrentreffer erzielt, bevor sie sich im Clubhaus in freundschaftlicher Verbundenheit mit den Basler Kolleginnen und Kollegen einen grossen Teller Spaghetti gönnten.


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