Die Stadtbibliothek Rheinfelden hat gute Erfahrungen mit den Öffnungszeiten ohne Personal gemacht. Deswegen wird das Angebot ab 11. März auf die Abendstunden erweitert.
Valentin Zumsteg
Ein bisschen Mut hat es von den Verantwortlichen gebraucht: Seit dem 5. November ...
Die Stadtbibliothek Rheinfelden hat gute Erfahrungen mit den Öffnungszeiten ohne Personal gemacht. Deswegen wird das Angebot ab 11. März auf die Abendstunden erweitert.
Valentin Zumsteg
Ein bisschen Mut hat es von den Verantwortlichen gebraucht: Seit dem 5. November 2024 ist die Stadtbibliothek Rheinfelden morgens von 7 bis 10 Uhr sowie über den Mittag zugänglich, ohne dass Personal anwesend sein muss. Zutrittsberechtigt sind Personen ab 18 Jahren mit gültigem Bibliotheksausweis sowie Kinder und Jugendliche in Begleitung eines Erwachsenen (die NFZ berichtete).
«Gute Rückmeldungen»
Nach rund vier Monaten fällt die Bilanz für das Projekt «Open Library» positiv aus: «Wir haben gute Rückmeldungen erhalten. Probleme gab es keine», schildert Bibliotheksleiterin Isabelle Cladé. Die Besucherinnen und Besucher nutzen die zusätzlichen Öffnungszeiten, um Zeitungen und Zeitschriften zu lesen, zu arbeiten oder um Medien auszuleihen und zurückzubringen. «Es kommen auch Eltern mit ihren Kindern vorbei», erklärt Isabelle Cladé. Ein Vater-Kind-Treff wird zudem neu in der Bibliothek abgehalten.
Vandalismus oder Diebstähle waren nicht zu verzeichnen. Dank Kartenregistrierung und Videokameras weiss das Bibliotheksteam immer, wer sich in den Räumlichkeiten befindet. Die Zahlen sind zwar aktuell noch überschaubar. «Pro Woche haben wir im Schnitt zirka zehn Personen, die das Angebot nutzen», sagt Cladé. Sie sieht aber weiteres Potenzial.
«Anfragen von anderen Bibliotheken»
Deswegen – und weil die Erfahrungen positiv ausgefallen sind – wird das Angebot ausgebaut. Ab dem 11. März ist die Stadtbibliothek von Dienstag bis Freitag abends zusätzlich von 18 bis 21 Uhr zugänglich – auch dies ohne Personal. «Wir wollen Leuten, die berufstätig sind und vielleicht nur abends Zeit haben, den Zugang zur Bibliothek ermöglichen. Auch Schüler und Studenten, die in der Bibliothek arbeiten, können so länger bleiben. Denkbar ist weiter, dass sich Leute hier treffen», erklärt Isabelle Cladé. Sie kann sich vorstellen, dass das Angebot irgendwann auf den Sonntag erweitert wird. «Doch das ist noch Zukunftsmusik.» Aktuell läuft es sehr gut in der Stadtbibliothek. «Wir haben überdurchschnittlich viele Neuanmeldungen», freut sich Cladé.
Bislang ist Rhein felden im Fricktal die einzige Bibliothek, welche beim Projekt «Open Library» mitmacht. Es gibt aber Interesse aus anderen Gemeinden. «Wir hatten schon verschiedene Anfragen von Bibliotheken», sagt Cladé. Kann also sein, dass das Rheinfelder Beispiel bald Schule macht.