Preisverleihung in Rheinfelden
Die Reha Rheinfelden hat gestern ihren mit 5000 Franken dotierten Forschungspreis vergeben. Die zehn Preisträgerinnen und Preisträger haben eine Kombination verschiedener Therapiemöglichkeiten zur Behandlung des Erschöpfungszustandes bei ...
Preisverleihung in Rheinfelden
Die Reha Rheinfelden hat gestern ihren mit 5000 Franken dotierten Forschungspreis vergeben. Die zehn Preisträgerinnen und Preisträger haben eine Kombination verschiedener Therapiemöglichkeiten zur Behandlung des Erschöpfungszustandes bei MS-Patienten untersucht.
Valentin Zumsteg
Aktuell leben in der Schweiz über 18 000 Menschen mit der Diagnose Multiple Sklerose. MS wird auch die Krankheit der tausend Gesichter genannt, da sehr unterschiedliche Symptome auftreten. Aber rund 80 Prozent der Betroffenen leiden unter einem massiven Erschöpfungszustand, der ihre Lebensqualität stark beeinträchtigt.
Gestern zeichnete die Reha Rheinfelden zehn Forscherinnen und Forscher aus, die sich dem Thema widmeten. Sie wollten herausfinden, wie sich die Kombination verschiedener Therapiemöglichkeiten auf die Verbesserung des Erschöpfungszustandes und somit auf die Lebensqualität auswirkt. Für ihre wissenschaftliche Arbeit im therapeutischen Bereich hat die Forschungsgruppe mit Mitgliedern aus der Schweiz und Deutschland den mit 5000 Franken dotierten Preis erhalten.
Eine hohe Relevanz
«Wir vergeben den Preis zum zwölften Mal. Es ist immer ein emotionales Ereignis», sagte Corina Schuster-Amft, Jurymitglied und Leiterin der Wissenschaftlichen Abteilung der Reha Rheinfelden. Die Arbeit von Nadine Patt und ihren Co-Autorinnen und -Autoren zeige nicht nur ein methodisch exaktes Vorgehen, sondern auch eine hohe therapeutische Relevanz für die klinische Arbeit in Schweizer (Reha-)Kliniken und Therapieeinrichtungen.
Insgesamt wurden 106 Patientinnen und Patienten mit Multipler Sklerose in zwei Gruppen (53 Patientinnen und -Patienten pro Gruppe) eingeteilt. Die Forscherinnen und Forscher untersuchten die Kombination von einem Programm zum Energiemanagement mit einem hochintensiven Intervalltraining (experimentelle Behandlung) im Vergleich zur Kombination eines Programms zur Entspannung mit einem moderaten Ausdauertraining (Kontrollbehandlung). Dabei stand der Einfluss auf die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten mit Multipler Sklerose im Mittelpunkt. Eine Nachuntersuchung wurde vier und sechs Monate nach Abschluss der Behandlungen durchgeführt.
Die Ergebnisse zeigen, so schilderte Nadine Patt, dass die Kombination eines Programms zum Energiemanagement mit hochintensivem Intervalltraining zu einer deutlichen Verbesserung der körperlichen Funktionen, der Fitness des Herzkreislaufsystems und der mentalen Gesundheit führt.
Die Preisträgerinnen und Preisträger sind:
Nadine Patt (Kliniken Valens, Universität Bern) sowie die Co-Autorinnen und -Autoren Marie Kupjetz (Technische Universität Dortmund), Jan Kool (Kliniken Valens), Ruth Hersche (Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana), Max Oberste (Universität zu Köln), Niklas Joisten (Technische Universität Dortmund), Roman Gonzenbach (Kliniken Valens), Claudio Renato Nigg (Universität Bern), Philipp Zimmer (Technische Universität Dortmund) und Jens Bansi (Kliniken Valens).