Aus Äpfeln wird feiner Süssmost
08.10.2025 FokusDem Helliker André Abt beim Mosten über die Schulter geschaut
Herbst ist auch die Zeit der Süssmost-Herstellung. Der aus den Äpfeln gewonnene Saft wird in Flaschen oder Bags abgefüllt. Für einen guten Most muss auch die Qualität des Obstes stimmen. ...
Dem Helliker André Abt beim Mosten über die Schulter geschaut
Herbst ist auch die Zeit der Süssmost-Herstellung. Der aus den Äpfeln gewonnene Saft wird in Flaschen oder Bags abgefüllt. Für einen guten Most muss auch die Qualität des Obstes stimmen. Bei vielen Leuten ist der Süssmost ein beliebter Durstlöscher.
Hans Zemp
Wer momentan in der Helliker Rebmatt am Gebäude von André Abt vorbeifährt, sieht nicht nur mit Obst gefüllte Harassen auf seinem Hausplatz. In der Einfahrt zur Garage steht auch eine blitzblank glänzende Obstpresse. Seit mindestens 30 Jahren ist hier eine gute Adresse zur Herstellung von Süssmost.
Angeliefert wird Obst aus dem Wegenstettertal, aber auch verschiedenen, angrenzenden Gemeinden des Fricktals. Das herbeigebrachte Obst muss zwingend von guter Qualität und sauber sein. André Abt meint dazu, dass sich aus verdorbener Ware kein wertvolles Getränk herstellen lässt. Gut und sauber sind wichtige Kriterien, ihnen gelte die höchste Beachtung. «Aus Schmutz und Kuhmist gibt es keinen guten Most», meint der Spezialist dazu.
Der Weg vom Apfel zum Most
Wenn die Anliefermengen nicht zu gross sind, mostet André Abt normalerweise freitags. Am Samstag wird der Süssmost geklärt und pasteurisiert. Momentan verwendet André Abt eine Bandpresse für das Mosten. Das Obst wird über eine Rutsche in ein Wasserbad befördert. Dort lassen sich noch letzte, nicht dazu gehörende Partikel, herauswaschen. Vom Bad führt der Weg der Äpfel weiter in den Bereich, in welchem sie geschnetzelt werden. Der letzte und eigentliche Prozess findet in der Presse statt. Dort wird der Saft aus dem zerkleinerten Obstgut mit vier bis fünf Bar Druck herausgepresst. Danach wird der Fruchtsaft in Container geleitet, der Trester (feste Apfelrückstände) findet normalerweise den Weg zur Viehfütterung.
Aus den Früchten kann 70 Prozent, teils sogar noch mehr Saft gewonnen werden. Die f lüssige Menge ist stets sortenabhängig.
Der Fruchtsaft soll süss bleiben
Mit der Presse von André Abt lassen sich pro Stunde 500 bis 600 Liter Fruchtsaft gewinnen. In Behältern gesammelt, wird er geklärt, geläutert. Am Folgetag hat sich die Druse abgesetzt, die Feststoffe schwimmen nicht mehr und der Most ist geniessbar. Damit er in der Folge auch für lange Zeit süss haltbar bleibt, wird er pasteurisiert. Er wird dafür mit einem Durchlauferhitzer auf 78 Grad erwärmt und in die vom Kunden gewünschten Behältnisse abgefüllt. Bei André Abt sind das Bags mit drei, fünf oder zehn Litern Fassungsvermögen. Das Leistungsvermögen des Durchlauferhitzers liegt bei 300 Litern pro Stunde.
Wer aber Gärmost haben oder das Pasteurisieren selbst übernehmen will, lässt den Saft in mitgebrachte Kanister abfüllen. Es seien etwas 40 Prozent seiner Kunden, die das so wollen, sagt André Abt.
Er ist zudem froh; vielmehr ist es ihm ein Anliegen, dass Obst zum Mosten angemeldet wird, weil seine Tagesleitung wegen der zur Verfügung stehenden Behältnisse bei ungefähr 3000 Litern liegt.
Speziell bei André Abt ist auch, dass er wegen seiner Einrichtung in der Lage ist, nicht nur grosse Mengen, sondern auch Kleinstmengen von Obst auszupressen. Bei der Anlieferung von nicht nur Äpfeln und Birnen, sondern auch von Quitten und Trauben in Körben, wird diese Voranmeldung sehr begrüsst.
Seine Kunden sind treu
Wer einmal bei André Abt Most hat machen lassen, bleibt ihm in den Folgejahren treu. Dies, weil die Qualität stimmt und er mit seiner rostfreien Anlage und sorgfältiger Arbeit das produziert, was man eben auch mag. André Abt ist in diese Arbeit hineingewachsen, wie er selbst sagt. Er liebt als erfolgreicher Schnapsbrenner den Süssmost sehr.