Aufgeschoben ist nicht aufgehoben
25.11.2025 FrickFricks Steuerfuss bleibt auf 102 Prozent – vorerst
142 Personen nahmen am Freitagabend an der Einwohnergemeinde-Versammlung teil, stimmten unter anderem dem Ersatz des Kunstrasens zu – und verabschiedeten Gemeinderäte und Kommissionsmitglieder.
Simone ...
Fricks Steuerfuss bleibt auf 102 Prozent – vorerst
142 Personen nahmen am Freitagabend an der Einwohnergemeinde-Versammlung teil, stimmten unter anderem dem Ersatz des Kunstrasens zu – und verabschiedeten Gemeinderäte und Kommissionsmitglieder.
Simone Rufli
Der Kunstrasenplatz (im Besitz der Gemeinde Frick) auf den Aussensportanlagen des Oberstufenzentrums Ebnet weist altersbedingt gravierende Abnützungserscheinungen auf (die NFZ berichtete). Jetzt kann der Rasenteppich ersetzt werden. Die Einwohnergemeinde-Versammlung stimmte am Freitagabend dem entsprechenden Verpf lichtungskredit über brutto 522 000 Franken mit grossem Mehr zu. Zuvor war ein Antrag von Lukas Stadelmann abgelehnt worden, der eine Reduktion des Kredits um 27 000 Franken verlangte. Bei diesem Betrag handelt es sich um das Honorar des Landschaftsarchitekten, den die Gemeinde zwecks Sicherstellung der für den Meisterschaftsbetrieb geforderten Qualität beiziehen wird.
Genehmigt wurde auch das Budget, und zwar mit einem gleichbleibenden Steuerfuss von 102 Prozent. Der Präsident der Finanzkommission (Fiko), Markus Demmler, betonte in seiner Stellungnahme zwar, dass es die Fiko, angesichts der zusätzlichen Kosten bei den gebundenen Ausgaben von über einer Million Franken, gerne gesehen hätte, wenn der Gemeinderat bereits mit dem Budget 2026 eine Erhöhung des Steuerfusses beantrag t hätte. Demmler zeigte aber auch Verständnis für den Gemeinderat, dass er genau das nicht tat – nach dem Nein bei der Referendumsabstimmung zur Mehrzweckhalle und bei Aussicht auf eine schwarze Null im vorgelegten Budget. Der finanzielle Spielraum aber werde, trotz zusätzlichen Einwohnern, weiter eingeschränkt vor allem durch steigende Kosten bei Spitex und Pflegefinanzierung. Erheblich teurer wurde auch der Beitrag an den Gemeindeverband Bezirk Laufenburg. Der Antrag von Lukas Stadelmann, beim Personal auf den Teuerungsausgleich von 0,5 Prozent zu verzichten, wurde abgelehnt.
Deponie sorgt für Einnahmen
Mit der Zustimmung zur Teilrevision des Kulturlandplans im Bereich Seckenberg machte die Versammlung den Weg frei für die dringend benötigte Erweiterung der Deponie. Kosten entstehen Frick aus der Deponie keine, vielmehr profitiert die Gemeinde von den Einnahmen aus den angelieferten Tonnen, wie Gemeindeammann Daniel Suter auf eine Frage aus der Versammlung erläuterte. Suter ist Präsident des Gemeindeverbands Abfallbeseitigung Oberes Fricktal (GAOF). Fricks Einnahmen aus der Deponie belaufen sich auf jährlich rund 200 000 Franken. Macht die Deponie Gewinn, f liessen zudem 13 Prozent davon in die Gemeindekasse.
Genehmigt wurden auch der neue Konzessionsvertrag mit der AEW Energie AG, gültig ab 2027, sowie die beiden Kreditabrechnungen (beide mit Unterschreitungen) betreffend Sanierung und Ausbau von Turner- und Sportplatzweg. Die Leistungsabgeltung der Einwohnergemeinde an die Ortsbürgergemeinde für die Leistungen des Walds als Lebens- und Erholungsraum wurde verlängert, der Betrag für die Jahre 2026 bis 2030 auf jährlich 20000 Franken festgesetzt.
Verabschiedungen
Zum Ende von Legislatur und Versammlung verabschiedete Gemeindeammann Daniel Suter vier Behördenmitglieder. In Abwesenheit von Ruth Giger Mikeler, sie war seit 2014 in der Finanzkommission. Nach 14 respektive 8 Jahren aus dem Gemeinderat verabschiedet wurden Susanne Gmünder Bamert und Eugen Voronkov und aus der Finanzkommission Markus Demmler (seit März 2012 in der Fiko, seit Januar 2014 Präsident), auch er wie Susanne Gmünder nach 14 Jahren. Susanne Gmünder Bamert dankte «fürs Vertrauen, für Ermutigung und Herausforderungen». Sie habe es gerne gemacht. «Das Amt war Ehre, Verantwortung und Freude.» Eugen Voronkov dankte der Bevölkerung für das kritische Engagement, den Ratskollegen für die Zusammenarbeit und seiner Frau für die Unterstützung.
Die Arbeit von allen vier wurde von Daniel Suter gewürdigt und von den 142 Anwesenden (von 3649 Stimmberechtigten) mit langanhaltendem Applaus verdankt. Namens der Mitte-Ortspartei bedankte sich Co-Präsidentin Stefanie Haberthür-Binder beim gesamten bisherigen Gemeinderat für die Arbeit im Dienst der Bevölkerung von Frick. In eigener Sache gab Daniel Suter bekannt, dass er wegen Amtsgeheimnisverletzung verurteilt wurde, eine Bewährungsstrafe erhielt und eine Busse bezahlt hat. Für seine Verfehlung bat er um Entschuldigung.
Was ansteht
Unter Verschiedenem informierte Daniel Suter über laufende Geschäfte: Die Teilrevision der Nutzungsplanung befindet sich im Bewilligungsverfahren beim Regierungsrat. Die Teilrevision Nutzungsplanung Kulturland bei der Deponie Seckenberg wird nach einer vorgeschriebenen Wartefrist ebenfalls dem Regierungsrat unterbreitet. Weil der Bedarf an zusätzlicher Deponiefläche sehr gross sei, werde der Entscheid des Regierungsrats zügig erfolgen. Darüber wie es mit der Mehrzweckhalle nach dem Nein in der Referendumsabstimmung weitergeht, werde der Gemeinderat in der neuen Besetzung und mit Einbezug des Referendumskomitees beraten. Die Abklärungen, ob Hallenbad-Neubau oder -Sanierung seien noch im Gang, ebenso jene nach den Möglichkeiten regionaler Finanzierung. Die Ortsbürgeraktion im Rahmen des Jubiläums «325 Jahre Marktrecht» läuft noch bis Ende Jahr. (sir)

