Auf Tonwerk folgt Handwerk
24.09.2024 FrickZwischennutzung für stillgelegte Backstein-Produktionsstätte in Frick
Backsteine werden in Frick keine mehr produziert. Bis klar ist, wie das Grundstück hinter dem Bahnhof künftig genutzt wird, will die Kubrix AG dem Areal mit der Vermietung von Räumen an ...
Zwischennutzung für stillgelegte Backstein-Produktionsstätte in Frick
Backsteine werden in Frick keine mehr produziert. Bis klar ist, wie das Grundstück hinter dem Bahnhof künftig genutzt wird, will die Kubrix AG dem Areal mit der Vermietung von Räumen an Handwerker neues Leben einhauchen.
Simone Rufli
Ende Mai hat die Kubrix AG (vormals Keller Holding AG) die Produktion am Standort Frick eingestellt (die NFZ berichtete). Seither konzentriert sich die Backsteinproduktion in den Kubrix-Werken in Pieterlen, in Paradies und in Fisibach. Der in der Schweiz führende Anbieter von Mauerwerksprodukten begründete den Schritt im September 2023 mit Effizienzsteigerungen unter anderem beim Energieverbrauch. Das Abhollager in Frick, so hiess es damals, bleibe bis auf Weiteres in Betrieb.
Wie Stephan Keller, stellvertretender Verwaltungsrats-Präsident der Kubrix AG, am Freitag auf Anfrage der NFZ ausführte, befindet sich der Standort Frick knapp vier Monate nach Produktionsschluss noch immer in einer Übergangsphase. In einer ersten Phase, «darin befinden wir uns aktuell», gehe es immer noch darum, aufzuräumen. Keller rechnet damit, dass sich das Aussortieren der letzten Anlageteile noch bis Anfang 2025 hinziehen wird. Bezüglich Abhollager habe sich nichts geändert. «Das Abhollager in Frick bleibt bis auf Weiteres in Betrieb. Zum einen, weil am Standort Fisibach der Platz fehlt, zum anderen, weil wir es unseren Kunden ermöglichen wollen, das Material weiterhin am gewohnten Standort abzuholen.»
Bis das ganze 120 000 Quadratmeter umfassende Grundstück hinter dem Bahnhof dereinst einer neuen Nutzung zugeführt werden könne, werde es noch viele Jahre dauern. «Bevor allenfalls eine gemischte Nutzung mit Wohnen und Gewerbe möglich wird, muss auch der Kanton der Umzonung zustimmen.» Ein Verfahren, das erfahrungsgemäss sechs bis zehn Jahre in Anspruch nehme.
Grosses Interesse
So lange wollen weder die Kubrix AG noch die Gemeinde Frick untätig bleiben. Die Kubrix AG habe vor bald zwei Jahren mit einer Art Masterplanung für das Grundstück begonnen und sich auch bereits Gedanken zu einer Zwischennutzung gemacht. «Sobald wir genau wissen, welche Flächen wir nicht benötigen und welche Gebäude vom baulichen Zustand her sicher sind und eine Zwischennutzung zulassen, werden wir mit der Vermietung an Handwerker beginnen.» Entsprechende Anfragen lägen bereits vor. «Wir sind bereits im Besitz einer langen Liste an Interessenten», so Stephan Keller, der betont: «Ich bin zuversichtlich, dass es uns zusammen mit der Gemeinde gelingt, das für Frick wichtige Areal sinnvoll zu beleben».
Kick-off diesen Herbst
Gemeindeschreiber Michael Widmer teilt diese Überzeugung, wie er auf Anfrage erklärt. Die Gemeinde sei daran, ein erstes Treffen mit Vertretern aller an der Entwicklung des Tonwerk-Areals Interessierten zu organisieren. «Das Treffen wird in diesem Herbst stattfinden.» Als erstes gehe es darum, eine Auslegeordnung zu machen. Zusammen mit dem Kanton gelte es, Naturbelange genauso zu berücksichtigen wie die Interessen der Eigentümer, der Gemeinde und der Archäologie. Als Dinosaurier-Fund- und Grabungsstätte von globaler Bedeutung gelte es, selbstverständlich auch diese Interessen gebührend miteinzubeziehen. «Es werden viele unterschiedliche Interessen angemeldet werden, wirtschaftliche und andere», so Michael Widmer. «Wichtig ist, dass nun sämtliche Anliegen und Vorgaben auf den Tisch kommen.» Auch Micheal Widmer hält fest: «Die Auslegeordnung ist ein erster bedeutender Schritt in einem mehrjährigen Prozess.»