Das Fest schlug den ganzen Tag über hohe Wellen, verlief mitunter synchron und liess Kinder vor Freude hüpfen. Zur Geschichte der Fricker Badi gehören aber auch Wirbel und Gegenstrom.
Simone Rufli
Es ist Samstag, 28. Juni 2025, der Eintritt ins Hallen- und ...
Das Fest schlug den ganzen Tag über hohe Wellen, verlief mitunter synchron und liess Kinder vor Freude hüpfen. Zur Geschichte der Fricker Badi gehören aber auch Wirbel und Gegenstrom.
Simone Rufli
Es ist Samstag, 28. Juni 2025, der Eintritt ins Hallen- und Freibad Vitamare ist frei. Ein Zelt überspannt den Restaurationsbetrieb, eine Hüpfburg begeistert die Kleinen und Spiel-Elemente sorgen für zusätzlichen Spass im Wasser. Fest-OK, Bauamt, Badi-Team unter der Leitung von Simon Heimann, der Schwimmclub Frick (FTAL), freiwillige Helferinnen und Helfer und die Sportlerinnen von Argovia Synchro machen den Tag zum Fest. Auf den Tag genau vor 50 Jahren, am 28. Juni 1975, wurde das Freibad eingeweiht. Jedes Jahr lernen rund 200 Kinder in der Schwimmschule den sicheren Umgang mit dem nassen Element.
Wie alles begann
Am 10. August 1959 bringt die Gemeindeschulpflege mit einer Anfrage an den Gemeinderat die Schwimmbadplanung ins Rollen. Es folgt am 8. September 1959 die Gründung der ersten Schwimmbadkommission. Am 16. Februar 1962 beschliesst die Gemeindeversammlung einen Kredit von 10 000 Franken für einen Ideenwettbewerb – dessen Ergebnisse Jahre später jedoch im Archiv landen. Der nächste Anlauf folgt im Mai 1969. Der Auftrag der neuen Kommission: herausfinden, was die Bevölkerung will, ein Hallen- oder ein Freibad. Das Resultat ist klar: Frick will beides! Am 5. Februar 1972 wird eine Planungskommission ins Leben gerufen, am 11. August von der Gemeindeversammlung der Baukredit von 4,2 Millionen Franken genehmigt. Am 22. November 1974 öffnet das Hallenbad, am 28. Juni 1975 das Freibad – beides unter dem Namen «Rain». Im Jahr 1994 bewilligt die Gemeindeversammlung 2,5 Millionen Franken für die Sanierung des Hallenbads, im Jahr 2000 weitere 3,5 Millionen Franken für den Ausbau des Freibads mit Erlebnisbereich (u.a. 70 m Rutschbahn). Im Jahr 2001 – die Anlage heisst jetzt neu «Vitamare» – wird das 50-Meter-Becken unterteilt. Zwei Drittel für Familien, ein Drittel für Schwimmer. 2009 wird das Gebäude energetisch saniert.
Abbruch und Neustart
Der Start zum Prozess, der heute noch im Gang ist, erfolgt im Jahr 2014, als eine Sanierungsstudie in Auftrag gegeben wurde. Sechs Jahre später werden die Projektierungsarbeiten abgebrochen. Der Grund: das Ergebnis der Analyse der Bausubstanz, bzw. ein Missverhältnis zwischen Kosten und Nutzen. 2023 erhält die erweiterte Schwimmbadkommission den Auftrag, Abklärungen betreffend Ersatzneubau zu tätigen. Im gleichen Jahr wird der Auftrag für eine Machbarkeits- und Konzeptstudie vergeben. Eine erneute Wende bringt das Jahr 2024. Im Rahmen des Partizipationsverfahrens für die grossen Gemeindeprojekte wird eine Arbeitsgruppe Schwimmbad gebildet. Sie fordert eine Gegenüberstellung Neubau versus Sanierung im Bestand. Diese Abklärungen sind aktuell im Gang. Im November will der Gemeinderat der Bevölkerung die Ergebnisse präsentieren.
Gemeindeammann Daniel Suter formulierte es in seiner Festansprache am Samstag so: «Das Jubiläum markiert einen Übergang. Egal, ob Neubau oder Sanierung im Bestand. Die Badi wird als ein Herzstück der Gemeinde Frick weiter für Gesundheit, Lebensfreude und Zusammenhalt stehen.»