Auch Désirée wird zurechtge-(stutzt)
17.05.2024 FricktalDie klaren Worte, welche Grossrätin Désirée Stutz am Dienstag im Interview mit der Neuen Fricktaler Zeitung gewählt hat, haben bei der SVP Aargau und im ganzen Kanton hohe Wellen geschlagen. Im Zusammenhang mit der Nomination der Regierungsratskandidatin Martina Bircher und ...
Die klaren Worte, welche Grossrätin Désirée Stutz am Dienstag im Interview mit der Neuen Fricktaler Zeitung gewählt hat, haben bei der SVP Aargau und im ganzen Kanton hohe Wellen geschlagen. Im Zusammenhang mit der Nomination der Regierungsratskandidatin Martina Bircher und der Nichtnomination der Fricktaler Grossrätin äusserte Stutz massive Vorwürfe an die Adresse der Parteileitung. Von unprofessioneller Wahlleitung zu Ungunsten der Fricktalerin war die Rede, sowie massiven Drohungen an die Adresse der Unterstützer von Stutz. Zudem nahm sie dezidiert Stellung zu den Wahlchancen von Martina Bircher: «Ich persönlich gehe davon aus, dass die Kandidatin der Grünen für die meisten Personen ausserhalb der SVP eher wählbar ist, als eine Hardlinerin».
Wie nicht anders zu erwarten war, löste dies bei der Parteileitung der SVP ein «mittleres Erdbeben» aus. Umgehend teilte die Kantonalpartei in einer Medienmitteilung mit, dass sie mit diesen Vorwürfen nicht einverstanden sei: «Kantonalparteipräsident Andreas Glarner hat sich mit Désirée Stutz ausgesprochen und seinen Unmut über die von ihr gegenüber der Presse gemachten Aussagen geäussert.» Weiter wurde dementiert, dass Parteikollegen mundtot gemacht und bedroht worden seien. Diese Aussage erstaunt umso mehr, weil ein SVP-Grossrat öffentlich erklärt hatte, dass er von der Parteileitung bedroht worden sei, falls er sich für die Kandidatin Désirée Stutz einsetze!
Weiter heisst es in der Mitteilung, dass auch Désirée Stutz um Entschuldigung bitte, wenn ihre Äusserungen den falschen Eindruck erweckt haben sollten, dass sie Martina Bircher kritisiert habe oder ihre Nomination in Frage stelle. Sie betone, dass sie nur ihre persönliche Sichtweise habe äussern wollen und den Prozess, aber nicht die nominierte Kandidatin, kritisiere.
Mit dieser Medienmitteilung will die Parteileitung offenbar suggerieren, dass parteiintern wieder alles im Reinen ist. Doch hinter den Kulissen dürfte es brodeln. Dieses Vorgehen der Parteileitung zeugt von einer seltsamen Art von Demokratieverständnis, wenn ein derart starker Druck ausgeübt und mittels Drohungen unfaire Mittel eingesetzt werden, um die Wunsch-Kandidatin durchzudrücken. Die Regierungsratswahlen sind im Herbst. Dann wird sich zeigen, ob diese Manöver auch vom Stimmbürger goutiert werden. (WH)