Arbeiten am Baudenkmal
28.02.2025 BrennpunktEinst Getreidespeicher, bald Pfarrbüro und Ort für Begegnungen – die Pfarrscheune in Wölflinswil wird bis im Sommer umgebaut. Am 6. März bietet sich Gelegenheit, einen Blick hinter das Baugerüst zu werfen.
Simone Rufli
Sie ist die älteste ...
Einst Getreidespeicher, bald Pfarrbüro und Ort für Begegnungen – die Pfarrscheune in Wölflinswil wird bis im Sommer umgebaut. Am 6. März bietet sich Gelegenheit, einen Blick hinter das Baugerüst zu werfen.
Simone Rufli
Sie ist die älteste noch erhaltene Pfrund- oder Zehntenscheune im Bezirk Laufenburg und steht auf dem Kirchenhügel in Wölflinswil. Im Moment ist sie eingerüstet, noch bis im Sommer gehen Handwerker ein und aus. Neben der Erhaltung des Bauwerks geht es darum, die Pfarrscheune durch einen Umbau für die Kirchgemeinde nutzbar zu machen.
Unter Schutz
Der Ursprung des Gebäudes reicht bis ins 17. Jahrhundert zurück. Im Dreiklang mit Kirche und Pfarrhaus steht die Scheune, die ursprünglich als Getreidespeicher diente, unter Schutz. Gemäss Anton Kretz, Präsident der Kirchenpflege Wölflinswil-Oberhof, und Architekt Marc Böller (Böller Architekturbüro) war eine Renovierung der Pfarrscheune dringend nötig. So mussten etwa Teile des Dachstocks, des Dachs sowie der Holzterrasse aufgrund des morschen Zustands ersetzt werden. Ein schlechter Allgemeinzustand sowie Feuchtigkeit im Inneren haben dazu geführt, dass die Scheune viele Jahre lang nur als Lagerraum genutzt wurde. Mit dem aktuellen Umbau in ein Pfarrbüro und einen Mehrzweckraum wird das Gebäude nun einer neuen Nutzung zugeführt. Das Mauerwerk bleibt erhalten, ebenso der Aussenplatz mit der mächtigen Linde, der weiträumige Pfarrgarten mit Sitzplätzen und Natursteinbrunnen.
Viele Anläufe
Steinig war auch der Weg, der zum Umbau führte. Am 29. November 2023 hat die Kirchgemeinde Wölflinswil-Oberhof an der Urne grünes Licht für den Baukredit in der Höhe von 1,26 Millionen Franken gegeben. Gegen diesen Entscheid kam mit 116 gültigen Unterschriften das Referendum zustande, weshalb die Kirchengemeindemitglieder am 3. März 2024 noch einmal an die Urne gerufen wurden. Mit 191 Ja- gegen 156 Nein-Stimmen – bei einer Stimmbeteiligung von 63 Prozent – wurde dem Kredit für den Umbau schliesslich die Zustimmung erteilt.
Am Donnerstag, 6. März, (Treffpunkt um 17.30 Uhr im Pfarrhaus; Dauer der Veranstaltung bis 18.30 Uhr) heisst die kantonale Denkmalpflege zusammen mit Anton Kretz und Marc Böller Interessierte im Rahmen der Reihe «Zu Gast bei …!» willkommen. Die Teilnehmerzahl ist beschränkt, Anmeldungen unter: www.ag.ch/de/verwaltung/bks/kultur/kulturpflege/denkmalpflege/veranstaltungen
«Eine relativ gute Bausubstanz»
Pfarrscheune Wölflinswil auf dem Weg zur neuen Bestimmung
Die Dachsanierung ist am Laufen, die Dämmung dabei, aufgebaut zu werden, erklärt Architekt Marc Böller. Zusammen mit Anton Kretz, Präsident der Kirchenpf lege Wölf linswil-Oberhof, wird er am Donnerstag, 6. März, Interessierte durch die im Umbau befindlichen Innereien der Pfarrscheune in Wölf linswil führen. Noch ist alles im Rohbau, die Raumaufteilung aber sei erkennbar, die Treppe angebracht.
Böse Überraschungen habe es im Verlauf der Sanierungs- und Umbauarbeiten keine gegeben. «Das haben wir aber auch nicht erwartet. Es gab ja schon ein paar Anläufe zur Sanierung der Pfarrscheune und entsprechend viele Vorabklärungen», so Anton Kretz. «Wir wussten also, dass die Bausubstanz relativ gut ist.» Lediglich der Winter habe zu einer kleinen Verzögerung geführt, erklärt Marc Böller. «Mit dem Dach wären wir lieber etwas weiter. Da befinden wir uns rund einen Monat in Verzug.» Die alten Ziegel aber sind weg, die neue Schalung angebracht. Vereinzelt seien Ziegel mit spezieller Prägung zum Vorschein gekommen, wobei es sich um sogenannte Feierabendziegel handle mit entsprechenden Kritzeleien. Im August wird die umgebaute Pfarrscheune bezugsbereit sein. Dann wird in der Geschichte dieses historischen Gebäudes ein weiteres Kapitel aufgeschlagen. (sir)