Das Brauerei-Fohlen hat jetzt einen Namen bekommen
Über 2000 Vorschläge gingen ein und von «Hopfi» bis «Hüpfi» war wohl alles dabei. Am Freitag, im Namen des Fuhrhalters, wurde getauft. Mittendrin: «Amber», das ...
Das Brauerei-Fohlen hat jetzt einen Namen bekommen
Über 2000 Vorschläge gingen ein und von «Hopfi» bis «Hüpfi» war wohl alles dabei. Am Freitag, im Namen des Fuhrhalters, wurde getauft. Mittendrin: «Amber», das Feldschlösschen-Fohlen.
Ronny Wittenwiler
Es war eine Stimmbeteiligung, davon können Gemeindeversammlungen nur träumen. Es ging in diesem Fall aber auch ums Eingemachte oder etwas präziser: um ein Pferd ohne Namen. Zur Welt gekommen im Stall der Feldschlösschen-Brauerei am 29. April, verzückte es Bierfans und Tierliebhaber gleichermassen. Nur wenige Tage nach der Geburt wurde aus dem Fohlen ein Star. Doch eben: Wie nur sollte es denn nun heissen? Hierzu öffnete der Bierproduzent spontan seine Leitungen und rief die geneigte Schloss-Community dazu auf, über die sozialen Medien Vorschläge einzureichen (die NFZ berichtete). Offenbar war das keine Schnapsidee – vielmehr schenkte sie regelrecht ein.
Plötzlich noch ein Pferd
«Über eintausend Leute haben mitgemacht und dabei über zweitausend Namen eingereicht», sagte Feldschlösschen-Sprecherin Esin Celiksüngü am vergangenen Freitagnachmittag, als das Bier bereits kaltgestellt war für den grossen Moment. «Das ist ein spezieller, ein freudiger Anlass.» Genauso sah das auch Peter Nussbaumer, Leiter der Feldschlösschen-Fuhrmänner, denen das Glück im Stall wahrlich über Nacht hold geworden war. Hierzu hielt er rückblickend jene kleine Anekdote bereit: Selbstverständlich habe man gewusst, dass Brauereipferd Lara bald Nachwuchs bekommen würde. Bloss ging es dann schneller als erwartet. Zuerst bemerkt habe es dann ausgerechnet jener Fuhrmann, der eigentlich in den Ferien war – online via Kamera im Stall. Nussbaumer dazu: «Der hat uns dann am Morgen angerufen und gesagt: Wir haben ein Pferd mehr im Stall.» Und dieses Pferd, es heisst jetzt offiziell «Amber», feierlich getauft, quasi im Namen des Fuhrmanns, der Gotte und vor den heiligen Toren des Schlosses.
Kleines Schmuckstück
Die Gotte, sie selbst heisst Barbara Egger, kommt aus Murten und fand – wie übrigens viele andere Teilnehmenden am öffentlichen Wettbewerb – dass der Name «Amber» doch hervorragend passe für das Brauerei-Fohlen. «Amber», das englische Wort für Bernstein, stehe auch für Lebensfreude und Optimismus, begründete sie ihren schliesslich siegreichen Favoriten, der nach einer ersten Vorselektion der Jury auf vierzig verbleibende Namen schliesslich in der Finalrunde das Rennen machte.
Feiertag
Amber selbst, auch das gilt es festzuhalten, hatte sich zur eigenen Taufe fast gänzlich in die feierliche Sommergarderobe geworfen. «Dass sie so gefleckt ist, hat mit dem Fellwechseln zu tun», erklärte Brauereipferde-Flüsterer Nussbaumer. In diesem Prozess verlieren die Tiere ihr dichteres Winterhaar. Der Sommer kann also kommen. Für das Unternehmen und die Freunde der traditionsreichen Brauereipferde war der letzte Freitag aber vor allem so etwas wie Weihnachten und Ostern zusammen. Amber macht das Rennen. Und bleibt vorerst ein Star.