Spatenstich in Laufenburg
08.05.2025 FricktalFlexBase-Technologiezentrum: Von der Vision zur Wirklichkeit
27 Meter im und 30 Meter über Boden, 168 Meter lang sowie 79 Meter breit: Noch sind diese Dimensionen des geplanten Technologiezentrums mit weltweit grösstem Redox-Flow-Batteriespeicher in Laufenburg erst zu erahnen. ...
FlexBase-Technologiezentrum: Von der Vision zur Wirklichkeit
27 Meter im und 30 Meter über Boden, 168 Meter lang sowie 79 Meter breit: Noch sind diese Dimensionen des geplanten Technologiezentrums mit weltweit grösstem Redox-Flow-Batteriespeicher in Laufenburg erst zu erahnen. Mit dem Spatenstich wird das milliardenschwere Vorhaben nun konkret.
Susanne Hörth
«Es ist alles verdammt schnell gegangen», meinte ein sichtlich gut gelaunter Marcel Aumer am späteren Montagnachmittag vor rund 100 Personen auf dem FlexBase-Areal in Laufenburg. Gerade einmal ein gutes Jahr ist es her, seit Marcel Aumer, CEO der FlexBase Group zusammen mit Mitgründer Sascha Carroccio der Laufenburger Bevölkerung ihre Visionen eines Technologiezentrums mit KI-Rechenzentrum und weltweit grösstem Redox-Flow-Batteriespeicher auf dem ehemaligen Swissgrid-Areal vorgestellt hatten. Viele Planungen, Gespräche und Gesuchseingaben später liegt zwischenzeitlich die Baufreigabe vor. «Und nun können wir endlich loslegen. Der 5.5.2025 ist das perfekte Datum für den Spatenstich», so Aumer voller Freude. Viel, sehr viel sei in den vergangenen Monaten gegangen, betonte nicht nur er, sondern auch Sascha Carroccio sowie Architekt Christian Frei von Frei Architekten AG aus Aarau. «Vor ziemlich genau zehn Monaten habe ich Marcel Aumer zum ersten Mal getroffen. Und noch in der gleichen Nacht mit dem Planen begonnen», blickte der Architekt gar nicht so weit in die Vergangenheit zurück. Die Dimensionen hätten sich seit diesem ersten Treffen laufend geändert und sich den Wünschen Aumers nach oben angepasst.
«Kann es noch ein bisschen mehr sein?» Solche und ähnliche Worte bekam das Architekturbüro vom FlexBase-Gründer mehrfach zu hören. Schmunzelnd erzählte Frei, wie das Bauprojekt immer wieder an Grösse zunahm. «Wir gingen zuerst von einer Traglast von fünf Tonnen pro Quadratmeter Bodenplatte aus, jetzt sind es achtzehn Tonnen», nannte Frei ein Beispiel. Nach Fertigstellung wird das 168 Meter lange und 79 Meter breite Gebäude 27 Meter in die Tiefe gehen und 30 Meter in die Höhe ragen. Schon Ende 2027 soll der imposante Rohbau für weitere Arbeiten bereitstehen.
Es bleibt spannend
«So ein Gebäude gibt es sonst auf der ganzen Welt nicht mehr», sagte Christian Frei. Damit dieses Gebäude, das zusätzlich auch noch mit der bisher grössten Photovoltaikanlage der Schweiz ausgestattet wird, überhaupt gebaut werden kann, müssen zuerst 450 000 Kubikmeter Aushubmaterial abtransportiert werden. «Marcel Aumer bewundere ich. Für seinen Mut, seine Zielstrebigkeit und auch für seine Gelassenheit», so Christian Frei, der sich auf weiterhin spannende Zeit beim Entstehen des Technologiezentrums freut.
Ein Bau, der in all seinen Dimensionen schier unglaublich scheint. «Ohne Visionen von Marcel Aumer wäre das alles nicht möglich», war denn auch Giuseppe Santagada, CEO der Erne Gruppe – Generalunternehmerin beim Bau des Laufenburger Technologiezentrums – einig mit seinem Vorredner. «Heute ist ein spezieller Tag für uns alle.» Das Projekt mit all seinen Unbekannten fordere alle, gleichzeitig gebe es auch allen etwas. «Es ist eine riesige Chance für die Region und für die wirtschaftliche Entwicklung», zeigte sich Santagada überzeugt. Das sah Stadtrat René Leuenberger ebenso. Laufenburg sei schon immer ein Vorreiter in innovativen Dingen gewesen. Leuenberger nannte dabei auch das Kraftwerk, welches als erstes vor über 100 Jahren quer in den Rhein gebaut worden sei. «Laufenburg wird wieder ein Leuchtturm sein.»
Sergio Baumann übernimmt Gesamtprojektleitung
Nach der Baufreigabe und dem Spatenstich für das Technologiezentrum Laufenburg (TZL) der FlexBase Group übernimmt Sergio Baumann, früherer Projektleiter des Neubaus des Kantonsspitals Aarau (KSA), die Gesamtprojektleitung des Jahrhundertprojekts im Fricktal. Nach dem Spatenstich vom Montag ist die Inbetriebnahme des TZL für das Jahr 2028 geplant. Baumanns fundierte Erfahrungen aus grossen Infrastrukturprojekten und sein ausgeprägtes Verständnis für nachhaltige Entwicklung und Innovation seien entscheidend, um das TZL zu einem langfristigen Erfolg zu führen und Laufenburg als bedeutenden Standort für Technologie und Forschung zu etablieren, heisst es in einer Mit teilung des Unternehmens. Mit seiner langjährigen Führungserfahrung im Bauwesen, Management und Betrieb grosser Infrastrukturprojekte sei Baumann die ideale Besetzung für dieses zukunftsweisende Projekt. «Wir freuen uns, mit Sergio Baumann einen erfahrenen, dynamischen und hervorragend vernetzten Manager für unser Projekt gewonnen zu haben», erklärt Marcel Aumer, Group CEO, VRP und Co-Founder von FlexBase. Sergio Baumann blickt auf eine über 11-jährige erfolgreiche Tätigkeit am Kantonsspital Aarau (KSA) zurück, wo er zuletzt als Leiter Departement Betrieb und Mitglied der Geschäftsleitung unter anderem die Realisierung des Generationenprojekts «Dreiklang» verantwortete, eine der grössten Spitalneubauten der Schweiz. Sergio Baumann seinerseits erklärt: «Es ist ein Privileg und mit grosser Freude verbunden, nach einer erfolgreichen Zeit im KSA nun in einem weiteren, bedeutenden und anspruchsvollen Projekt im Aargau mitwirken zu dürfen. Ich habe noch viel Energie und bin bereit, dieses Jahrhundertprojekt in Angriff zu nehmen und damit ein Vorzeigeprojekt für die europäische Energiewirtschaft zu realisieren.» (mgt)