Im Rathaussaal in Rheinfelden ist am Dienstagabend das 50-Jahr-Jubiläum der Fricktaler Bühne gefeiert worden. Seit 1974 wurden 23 Produktionen aufgeführt – und viele weitere werden hoffentlich folgen.
Janine Tschopp
«Es ist eine ...
Im Rathaussaal in Rheinfelden ist am Dienstagabend das 50-Jahr-Jubiläum der Fricktaler Bühne gefeiert worden. Seit 1974 wurden 23 Produktionen aufgeführt – und viele weitere werden hoffentlich folgen.
Janine Tschopp
«Es ist eine Erfolgsgeschichte, dass wir heute 50 Jahre ‹Fricktaler Bühne› feiern dürfen», sagte Stiftungsratspräsident Walter Herzog in seiner Laudatio am Dienstagabend. Rund 80 Gäste feierten gemeinsam im Rathaussaal in Rheinfelden und erfuhren dabei vieles über die Vergangenheit, aber auch über die Zukunft einer wichtigen kulturellen Institution im Fricktal.
23 Produktionen in 50 Jahren
«Am Anfang stand eine verrückte Idee zweier Freunde: Alfred Mösch aus Frick und Hotelier Otto Arnold aus Rheinfelden», blickte Walter Herzog zurück. Sie wagten den Versuch einer Operettenproduktion im Fricktal. Gespielt wurde «Der fidele Bauer», wobei drei Aufführungen in der Turnhalle in Frick, vier im Bahnhofsaal in Rheinfelden und eine im Saalbau in Stein gezeigt wurden. 23 Produktionen wurden seit 1974 aufgeführt, mit durchschnittlich 5000 Besucherinnen und Besuchern.
Um auch in Zukunft erfolgreich zu sein, brauche es nach wie vor engagierte Mitwirkende, ein passendes Stück, interessierte Besucherinnen und Besucher, einen modernen Saal und genügend finanzielle Mittel, führte Walter Herzog weiter aus.
Jeanne-Pascale Künzli ist wieder Mariza
Vom 12. Oktober bis 23. November 2024 spielt die «Fricktaler Bühne» nach 30 Jahren zum zweiten Mal «Gräfin Mariza». «Ganz besonders gross ist die Freude, dass die Hauptdarstellerin der ersten Gräfin, Jeanne-Pascale Künzli, noch einmal in die Rolle der Mariza schlüpft», sagte Walter Herzog. Jeanne-Pascale Künzli ist auch Intendantin und seit 2016 OK-Präsidentin der «Fricktaler Bühne». Anlässlich der Jubiläumsfeier sang sie eine Arie aus «Die lustige Wittwe» und gab eine Kostprobe aus der diesjährigen Produktion «Gräfin Mariza». «Was Musik uns vermittelt, kann man nirgends anders erfahren, als wenn man sie hört oder sieht», betonte Jeanne-Pascale Künzli in ihrer Ansprache.
Zu den Festrednern und Gratulanten gehörte auch Georg Matter, Leiter Abteilung Kultur des Kantons Aargau. Die Fricktaler Bühne sei zu einem etablierten und bedeutenden Kulturträger in der Region geworden. Der Rheinfelder Stadtammann Franco Mazzi gratulierte ebenfalls. «Das Rheinfelder Kulturschaffen ist ohne diese alle zwei Jahre zur Aufführung gelangenden Operetten der ‹Fricktaler Bühne› eigentlich gar nicht vorstellbar», sagte er.
Er ging auf den aktuellen Stand der Planung des Bahnhofsaals ein und erwähnte, dass nach der Bauzeit auf dem Areal und der Sanierung des Saales ab 2030 wieder Aufführungen möglich und sogar erwünscht seien. Somit wird «Gräfin Mariza» die letzte Produktion sein, welche noch im alten Bahnhofsaal aufgeführt wird. In den Übergangsjahren 2026 und 2028 werde man Ausschau halten nach alternativen Standorten im Fricktal.
«Applaus macht süchtig»
Martina Schmid, Präsidentin des Chors und OK-Mitglied der «Fricktaler Bühne», ging auf das «unbeschreibliche Gefühl» ein, wenn man das Stück an der Premiere erstmals dem Publikum zeigen dürfe. Obschon es beim Organisieren eines solchen Anlasses auch schwierige Momente gebe, sei Aufgeben nie eine Alternative. «Applaus macht süchtig», erklärte sie, und das Kulturgut «Operette» müsse weitergepflegt werden. Was die «Fricktaler Bühne» den Menschen bedeutet, war anlässlich der Jubiläumsfeier im geschichtsträchtigen Rathaussaal gut zu spüren.