Als Lokalmatador zurück zu den Wurzeln
04.02.2025 Möhlin, SportMit Joschua Spuhler kommt ein ehemaliger Junior zu seinen Anfängen zurück: Der NLB-Tischtennisspieler wird an der Elite-Schweizermeisterschaft in Möhlin teilnehmen.
Mira Güntert
Für ihn ist es eher ein Heimkommen als ein Gastspiel. In Möhlin hat ...
Mit Joschua Spuhler kommt ein ehemaliger Junior zu seinen Anfängen zurück: Der NLB-Tischtennisspieler wird an der Elite-Schweizermeisterschaft in Möhlin teilnehmen.
Mira Güntert
Für ihn ist es eher ein Heimkommen als ein Gastspiel. In Möhlin hat Joschua Spuhler als Jugendlicher das Tischtennishandwerk von Grund auf gelernt – nun kehrt der 19-jährige NLB-Spieler von Rio Star Muttenz für die Elite-Schweizermeisterschaft zu seinem Ex-Klub zurück.
Zumindest vorübergehend. Denn: Der TTC Möhlin führt zur Feier seines 50-Jahre-Vereinsjubiläums am Wochenende vom 22. und 23. März die Elite-Schweizermeisterschaft durch. Joschua Spuhler ist einer von über hundert Männern und Frauen, zu denen auch Para-Athletinnen und -Athleten gehören, die sich in der Möhliner Steinli-Halle um die begehrten Podestplätze duellieren werden (die NFZ berichtete).
«Ich habe mich riesig gefreut, als ich erfahren habe, dass der Anlass in Möhlin stattfindet», sagt Spuhler. Seine Tischtennis-Laufbahn startete er im Alter von zwölf Jahren mit dem Juniorentraining. Noch heute denke er gern an seine Anfänge beim TTC Möhlin zurück. «Ich wurde von meinem Vater mit dem Tischtennis-Virus angesteckt, denn er war früher auch aktiv», sagt Spuhler. «Wir spielten häufig in den Ferien zusammen Tischtennis.»
Obwohl Tischtennis eher als Randsportart gilt, ist der junge Mann begeistert von der Technik und der Geschwindigkeit, die bei der Rückschlagsportart erforderlich sind. «Tischtennis ist physisch anstrengend, doch auch taktisch anspruchsvoll», sagt er. Es brauche eine blitzschnelle Reaktion, weil der Ball nur über eine kurze Distanz gehe. Vor allem lange intensive Ballwechsel haben es Spuhler angetan, um seine Stärke im taktischen Aspekt ausspielen zu können. «Ich kann den Gegner gut lesen und seine Schwachstelle erkennen», sagt Spuhler.
Schule direkt neben der Trainingshalle
Nach wenigen Jahren beim TTC Möhlin wechselte der Rheinfelder zum TTC Rio Star Muttenz. Der Verein ist schweizweit einer der Top-Klubs, fand schon mehrmals den Schweizermeister in seinen eigenen Reihen. «Ich wollte häufiger trainieren und den Sport intensivieren», sagt Spuhler. So stand für ihn nach einem Trainingslager mit Rio Star fest, dass seine sportliche Zukunft in Muttenz sein wird. Der Gymnasiast, der seine Matur voraussichtlich im Juni machen wird, hat sich ganz bewusst für den Besuch des Muttenzer Gymi entschieden, denn die Turnhalle für die Trainingseinheiten ist nur einen Katzensprung entfernt. «Nach der Schule kann ich so direkt ins Training», sagt Spuhler.
In Muttenz spielt Spuhler im Team der Nationalliga B – der zweithöchsten Schweizer Liga. Dort ist er Teil eines Dreierteams, das in einer schweizweiten Meisterschaft antritt. Sein bisheriges Karriere-Highlight erlebte Spuhler aber nicht in Muttenz, sondern in Schweden. Im vergangenen Sommer durfte er mit der Schweizer U19-Nationalmannschaft an der Jugend-Europameisterschaft teilnehmen. «Das war eine tolle Erfahrung in dieser riesigen Halle. Es waren die besten Spieler von starken Nationen wie Deutschland und Frankreich dabei», sagt Spuhler.
Bereits die dritte Elite-Schweizermeisterschaft für Spuhler
Aus sportlicher Sicht wünscht sich Spuhler, dereinst in der Nationalliga A zu spielen. Auch hofft er, an internationalen Turnieren Erfahrungen zu sammeln. Aus schulischer Perspektive möchte der 19-Jährige studieren, nachdem er seinen einjährigen Zivildienst nach der Matur beendet hat.
Doch zuerst warten nun die stärksten Schweizer Spieler in Möhlin auf ihn. Für Spuhler ist es bereits die dritte Elite-Schweizermeisterschaft, an der er antritt. Um sich die Teilnahme zu sichern, musste er jeweils zu den besten 64 Spielern der Schweiz gemäss Klassierungsliste zählen. «Für mich ist die Elite-Schweizermeisterschaft das wichtigste Turnier des Jahres», sagt er. Neben dem Einzel wird er auch im Doppel antreten.
Da die Elite-Schweizermeisterschaft für ihn 2023 in Burgdorf schon nach der ersten Runde und 2024 in Rapperswil-Jona nach der zweiten Runde vorbei war, möchte er sein Ziel in Möhlin nicht zu hoch ansetzen. Er sagt aber: «Ich würde gern wieder die zweite oder sogar die dritte Runde erreichen.» Vielleicht wird das Heimspiel dem Lokalmatador den entscheidenden Vorteil bringen, um sein bisher bestes Resultat aufs nationale Parkett zu bringen.