«Als Gärtner sage ich: querbeet durch die Berufslandschaft»

  04.05.2025 Persönlich

Patrick Uebelmann begegnet dem Fachkräftemangel mit Berufsschauen

Am Mittwoch ist die Anmeldefrist für die «Berufsschau Frick» (16./17. Mai) abgelaufen. Patrick Uebelmann, im Gewerbe Region Frick-Laufenburg Ressortverantwortlicher «Schule trifft Wirtschaft», sagt: «Wir nehmen Anmeldungen entgegen, solange wir Platz haben.»

Simone Rufli

NFZ: Herr Uebelmann, hat es denn noch freie Stand-Plätze?
Patrick Uebelmann:
Wir haben immer Platz und offene Türen für Firmen, welche ihre Berufe präsentieren möchten. Es ist uns wichtig, dass wir eine gute Durchmischung zwischen Handwerk und Dienstleistungsbetrieben erzielen. Die Berufsschau soll die Vielfältigkeit von unserem regionalen Gewerbe widerspiegeln und die grosse Anzahl von Berufen, welche im Umkreis einiger Minuten erlernt werden können.

Wie viele Anmeldungen sind bereits eingegangen?
Es sind aktuell zwischen 25 und 30 Firmen und über 50 verschiedene Berufe. Es kommen aber nach wie vor Anmeldungen herein, was mich sehr freut.

Wie ist das Echo der Betriebe im Vergleich zu früheren Jahren?
Inzwischen findet die Berufsschau, ehemals Tischmesse, bereits zum fünften Mal in Frick statt. Es ist eine Möglichkeit, mit geringem Aufwand Beruf und Firma zu zeigen. Genau diese Einfachheit ist inzwischen bekannt und beliebt. Wir dürfen auf einen soliden Grundstamm schauen. Also auf Firmen, welche sich bereits bei der Verabschiedung wieder anmelden für das nächste Mal. Über jeden neuen Zugang freuen wir uns sehr und den Wiederkehrenden danke ich an dieser Stelle für ihr Engagement.

Welche Branchen sind vertreten und von welchen Branchen erhoffen Sie sich in letzter Minute noch eine Anmeldung?
Wir haben viele Handwerkerberufe, aber auch das Gesundheitswesen, Pharma, IT, sowie kaufmännische Berufe sind vertreten. Als Gärtner würde ich sagen: querbeet durch die Berufslandschaft! Auch Vertreter von ask-Beratungsdiensten sind vor Ort. Natürlich hätten wir gerne noch mehr aus dem Detailhandel, verstehen aber auch dieses Argument, dass der Samstag ein wichtiger Tag im eigenen Geschäft ist. Trotzdem haben wir auch Vertreter aus dieser Sparte, was mich sehr freut.

Es gibt Firmen, die haben Mühe, Mitarbeitende für die Stände zur Verfügung zu stellen …
Primär sollte nicht, oder nicht nur der Chef am Stand vertreten sein, sondern ein Lernender aus dem eigenen Betrieb. Dadurch ist die Hemmschwelle, etwas zu fragen, ein wenig geringer und man kommt schneller ins Gespräch. Wenn also der Fachkräftemangel ein Problem sein sollte für einen Betrieb, so sollte er sich erst recht die Zeit nehmen, unsere schönen Berufe unseren Arbeitskräften von Morgen zu zeigen. Die Öffnungszeiten wurden auf die Bedürfnisse angepasst: Freitag, 18.30 bis 20 Uhr, Samstag, 10 bis 13 Uhr. Wer möchte, darf als Aussteller auch nur am Freitagabend oder nur am Samstag teilnehmen. Somit denke ich, dass es sicher für jeden Betrieb machbar wäre.

Was hat sich in der Vorbereitung verändert, seit «Schule trifft Wirtschaft» im Geref ein eigenes Ressort ist?
Was vor zirka 10 Jahren mit einer Idee angefangen hat, ist inzwischen zu einem Bezirksanlass herangewachsen und beinhaltet einige Anlässe, welche jedes Jahr durchgeführt werden. Immer in Kooperation mit den Schulen Frick, Gipf-Oberfrick und Laufenburg. Seien es die Berufstage mit simulierten Vorstellungsgesprächen, Betriebsbesichtigungen von Schülern, die Berufsschauen Etzgen und Frick und immer wieder spezielle A nlässe für Eltern mit Jugendlichen im Berufsfindungsalter. Durch diese enge Zusammenarbeit mit den Schulen ist es wichtig, dass der Kontakt jeweils über eine zuständige Person geht. Ich begleite diese Projekte seit den Anfängen und es ist mir ein Anliegen, dass wir uns sichtbar machen und den Schülern die Welt der Berufe näherbringen. Die Wichtigkeit von diesem Thema hat ein eigenes Ressort hervorgerufen. Es bereitet mir Freude, dass ich dieses weiterführen und weiter entwickeln darf.

Ist der Erfolg einer Tischmesse messbar? Gibt es dazu konkrete Rückmeldungen?
Konkret ist mir ein Beispiel in Erinnerung, wo genau an der letzten Berufsschau eine jetzige Lehrtochter den richtigen Beruf und die richtige Lehrstätte fand. Sicher gibt es noch viele andere Beispiele. Es geht schlussendlich darum, die Berufe zu zeigen und vielleicht den einen oder anderen «gluschtig» zu machen, eine Schnupperwoche zu absolvieren.

Lehrstellen-Tischmesse des Projekts «Schule trifft Wirtschaft» – neu unter dem Namen «Berufsschau Frick», Freitag, 16. Mai, 18.30 bis 20 Uhr, Samstag, 17. Mai, 10 bis 13 Uhr, Dreifachhalle, Schule Ebnet.


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