Warum ist eine Verbesserung der AHV für Jung und Alt für die Mehrheit wichtig? Die AHV ist ein Grundpfeiler der Schweiz und entsprechend in der Bundesverfassung verankert und garantiert. Sie soll den Existenzbedarf decken. Allerdings reicht sie leider meistens nicht dafür aus um den Lebensunterhalt zu finanzieren. Dafür braucht es zusätzliche Mittel. Die 13. AHV-Rente ist nicht etwa eine Luxusleistung, sondern gleicht lediglich den aktuellen Kaufkraftverlust etwas aus. Niemand wollte oder könnte auf seinen 13. Monatslohn verzichten. Die AHV ist die wichtigste und effizienteste Vorsorgeeinrichtung für alle, bis weit in den Mit- telstand. Es ist nicht so, dass die Jungen den Alten die Rente spendieren. Sie können nachrechnen lassen, wieviel Sie während ihres Arbeitslebens selbst für ihre AHV-Rente verdient und einbezahlt haben. Auch die 13. AHV ist nicht gratis. Sie wird auch selbst finanziert, allerdings auf soziale und effiziente Weise. Das bei der AHV angewandte Umlageverfahren garantiert eine kontinuierliche Finanzierung. Immer wieder taucht die Frage auf, wie eine solche Verbesserung finanziert wird. Diese Frage ist wichtig und wurde im Initiativtext absichtlich offen gelassen. Sie ist also nicht Bestandteil der Initiative und lässt auch Raum für innovative und sozial verträgliche Lösungen.

Auch die Ergänzungsleistung (EL) ist nicht Bestandteil der Initiative. Das Gesetz stellt sicher, dass die 13. AHV-Rente weder zu einer Reduktion der Ergänzungsleistungen noch zum Verlust des Anspruchs auf diese Leistungen führt. Dies kann im Initiativtext eindeutig nachgelesen werden. In der nächsten AHV-Revision sollte aber auch eine höhere AHV-Mindestrente anstelle der EL angegangen werden. Die Initiative schliesst solche Verbesserungen nicht aus. Bis dahin kann eine Abklärung zur Berechtigung für EL mit dem EL-Rechner der Pro Senectute vorgenommen werden. Auch die EL ist ihr Recht. Die andere Initiative, die am 3. März zur Abstimmung kommt, betrifft die unnötige Erhöhung des Rentenalters. Vergessen wir nicht, das höhere Rentenalter für Frauen wurde soeben eingeführt, was faktisch bereits eine Rentenkürzung bedeutet. Hingegen ist länger Arbeiten auch ohne diese Initiative jetzt schon möglich. Allenfalls wäre ein Wechsel auf ein System mit echten Beitragsjahren (inkl. Erziehungs- und Betreuungsgutschriften) zu überlegen. Die AHV ist gesund und die Finanzierung ist gesichert, weil sie nicht von der Anzahl der Arbeitskräfte, sondern von der gesamten Lohnsumme abhängig ist. Diese steigt unter anderem durch Wirtschaftswachstum und Produktivitätssteigerung kontinuierlich an. Die langfristige Finanzierung hängt vom politischen Willen und somit vom Wähler ab. Schritt für Schritt. Der Erhalt der Kaufkraft der Konsumenten ist grundlegend wichtig für die Menschen und eine gesunde Volkswirtschaft. Wer nachrechnet, kommt selbst darauf. Die AHV ist die sicherste und effizienteste Altersvorsorge, gerade für den Mittelstand und das Gewerbe. Für eine Verbesserung ihrer finanziellen Situation und Kaufkraft nach ihrem Arbeitsleben. Aus diesen Gründen macht ein Ja zur 13. AHV-Rente eindeutig Sinn. Es ist ihr Recht.

WERNER ERNI, MÖHLIN