Handwerk, Herzblut, Vorfreude und ein, zwei Schweissperlen

  10.06.2023 Wegenstetten

Wenn man in dieser Zeit an einem Samstag durch die Hauptstrasse von Wegenstetten spaziert, hört man es überall hämmern, bohren und sägen. Die Vereine sind daran, die Beizli für das grosse Fest vorzubereiten.

Janine Tschopp

Das Wochenende vom 1. bis 3. September kommt immer näher. Dann, wenn die Wegenstetter und Wegenstetterinnen ein Mehrfaches ihrer Einwohnerzahl an Gästen erwarten, welchen sie ein dreitägiges Fest bieten werden. Ein Fest, das gemäss dem Motto «alles ausser gewöhnlich» sein soll.

Die Vorbereitungen dafür laufen bereits seit bald vier Jahren. Zwischendurch wurden die Organisatoren aufgrund von Corona ausgebremst, und das Fest-Wochenende wurde von Ende August 2021 auf Anfang September 2023 verschoben (die NFZ berichtete). Seit einigen Monaten laufen die Vorbereitungen aber wieder auf Hochtouren. Das merkt man speziell, wenn man an einem Samstag einen Spaziergang durchs Dorf macht. Aus verschiedenen Ecken hört man es bohren, sägen, hämmern. Oder man begegnet jemandem mit einem Farbeimer und Pinsel in der Hand. Hier wird intensiv gearbeitet.

16 Beizli
Was entsteht sind 16 Beizli, die von
Vereinen ausgebaut, eingerichtet und am Fest betrieben werden. Dafür stellen Dorfbewohner ihre privaten Liegenschaften, wie zum Beispiel Scheunen oder ältere Häuser, zur Verfügung. Schon vor einigen Monaten wurden die Liegenschaften, die oftmals auch als Stauraum genutzt werden, ausgeräumt. Es wurden Decken eingezogen, Treppen gezimmert, Vordächer gebaut. «Bei uns gibt es einen Hühnerstall und eine Unsinkbar», erklärt Beat Hohler von der Musikgesellschaft. Aus alten Instrumenten basteln die Vereinsmitglieder Lampen und auch für die Dekoration wird schon einiges vorbereitet. Auch die Männerriege arbeitet schon seit vielen Monaten an ihrem «Asia-Garden». Dieser entsteht in der «Schüüre», die auch für den Weihnachtsmarkt genutzt wird. Der Vorplatz des Gebäudes neben der «Schüüre» wird überdacht. «Wir hoffen natürlich auf schönes Wetter am Fest-Wochenende», sagt Peter Schmid von der Männerriege und erwähnt, dass ihr Lokal über rund 220 wettersichere Sitzplätze verfügen wird.

Auch beim STV (Spiel- und Turnverein) wird an diesem Samstag intensiv gearbeitet. Hier entsteht ein Restaurant und eine Lounge im Skigebiet «Föhrlialp». Die Bar soll nicht eine normale Bar werden, sondern, wie es in ein Skigebiet gehört, die Form einer Gondel haben. Die Tische fürs Restaurant werden nicht einfach gekauft, sondern selber gezimmert.

«Für genau drei Tage»
«Eigentlich sind wir schon verrückt», sagt OK-Präsident Sascha Gut, während er die NFZ auf ihrem Dorfrundgang begleitet. «Wir machen das alles für genau drei Tage. Nach dem Fest wird alles wieder zurückgebaut.»

Was klar wird, wenn man die Vereinsmitglieder bei der Arbeit sieht: Motiviert und mit viel Herzblut und Vorfreude auf das grosse Fest reissen alle gemeinsam am Karren. «Alle stehen dahinter», erklärt auch Markus Mösch vom STV. Angesprochen auf den grossen Aufwand, den die Vereine leisten, sagt er: «Wir möchten die Leute zum Staunen bringen. Es soll eben alles ausser gewöhnlich werden.»

Bis am 1. September das Dorf für drei Tage in Ausnahmezustand versetzt wird, gibt es noch ein paar Handgriffe zu tun. Markus Mösch lacht und sagt: «Ein, zwei Schweissperlen wird es schon noch geben.»


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