«Wie sparen Sie Energie?»

  13.11.2022 Brennpunkt

«Cheminée befeuern»

Markus Obrist, 54, Schulleiter, Herznach
In der Schule bereiten wir uns darauf vor, wie wir notfalls ohne Strom, sprich ohne die neuen Medien, den Unterricht gestalten können. Zudem wird weniger geheizt und ich gewöhne mich sowohl geschäftlich als auch privat daran, weniger Licht einzuschalten. Zu Hause wird die Waschmaschine nur ganz voll angestellt und unser Cheminée mehr benutzt. Das Energiesparen kann so auch eine gemütliche Seite haben.

«Viele kleine Sachen»

Amir-Noah Moshe, 49, Anwalt und Geschäftsführer «Die Brückenbauer», Rheinfelden
Ich habe mich im Netz kundig gemacht. Es gibt viele kleine Sachen, die Sinn machen, wie zu Niedertarif-Zeiten Wäsche waschen, dabei geringere Gradzahl verwenden, weniger heizen, beim Backen nicht vorheizen und weniger warm duschen. Lichter ausschalten gehört bei uns schon lange zum guten Ton in der Familie. Ich habe mir auch angewöhnt, beim Händeeinseifen und Zähneputzen das Wasser abzustellen. Ansonsten werden Fenster nicht offenstehen gelassen, die Waschmaschine ganz befüllt und Kleider weniger häufig gewaschen. Beim Kochen gehört der Deckel auf den Topf und grosse Mengen vorzukochen statt täglich lauter kleine zu kochen spart auch Energie. Ansonsten wird der Computer konsequent über Nacht abgeschaltet – nur beim Natel geht das einfach nicht, das muss an bleiben.

«Kürzer warm duschen»

Anita Zimmermann, 43, Hausfrau, Rheinfelden
Ich spare Energie, indem ich den Fernseher ganz ausschalte. Zudem versuchen wir, noch möglichst lange ohne Heizung auszukommen. Selbst im Bad haben wir noch nicht geheizt. Ich probiere auch, nicht so lange warm zu duschen. Dieses kürzere Duschen ist jetzt neu wegen der momentanen Situation. Ansonsten lassen wir einfach das Licht nicht unnötig brennen.

«Keine weihnachtliche Aussenbeleuchtung»

Yvonne Blattner, 63, Katechetin, Zuzgen
In einer Mietwohnung ist das Energiesparen noch schwieriger, da man vieles nicht selbst entscheiden kann. Aber unser Neubau ist sehr gut isoliert, da bleibt die Heizung noch eine Zeit lang aus. Wir stellen die Fenster nicht schräg, haben alle Lampen auf LED umgerüstet und tumblern wenig. Den Bewegungsmelder im Aussenbereich haben wir auf eine kürzere Leuchtdauer einstellen lassen und löschen unsere eigenen Lichter konsequent. Eigentlich wollten wir uns eine neue weihnachtliche Aussenbeleuchtung für diesen Winter kaufen, doch darauf werden wir nun verzichten.

«Secondhand nutzen»

Iris Berchtold, 39, Schulische Heilpädagogin, Rheinfelden
Ich habe keinen Geschirrspüler, kein Auto und hänge alle Wäsche auf statt sie zu tumblern. Ganz bewusst schalte ich nun den Standy-Modus aus, dusche weniger, bade gar nicht mehr. Das hat natürlich noch andere Gründe, aber Energiesparen als Nebeneffekt. Ich kaufe nur Secondhand-Kleider und Secondhand-Spielsachen, damit nichts extra neu produziert werden muss, was ja auch Energie verbrauchen würde. Ich besitze zudem viele Möbel aus zweiter Hand.

«Auf kleinere Bildschirme streamen»

Anja Löser, 40, Sachbearbeiterin, Möhlin
Wir machen weniger Heizung und Licht an, haben Geräte nicht mehr im Standby und nutzen den Wasserkocher statt den Herd. Meine 18-jährige Tochter spart ebenfalls Energie, indem sie zum Beispiel auf das Netflix Streamen über den grossen Fernseher verzichtet und stattdessen ihr Handy dazu benutzt. Meinen kleinen Sohn weise ich immer wieder darauf hin, das Licht rasch zu löschen, das ist schon intensiver geworden. Ein Nachtlicht lassen wir auch nicht brennen und ich daher dieses Jahr die Weihnachtsbeleuchtung erst gar nicht aufbauen.

«Velo statt Auto»

Claudia Sedelmeier, 56, Hausfrau, Möhlin
Wir haben schon immer aufs Energiesparen geachtet. Wir machen Stosslüften, haben unsere Wärmepumpe auf eine niedrige Temperatur eingestellt, und wenig genutzte Räume werden sogar noch weiter temperaturreduziert. Ich nütze mein Velo statt dem Auto und schaue auf saisonales und regionales Einkaufen. Mein Mann ist Elektriker, dem ist die Blackout-Möglichkeit durch sein Fachwissen gut bekannt, aber er verbreitet da keine Panik und einschränken tun wir uns deswegen auch nicht extra noch weiter.

«Ladegeräte ausstecken»

Jael Michel, 37, Physiotherapeutin, Frick
Daheim schaue ich, dass unnötige Geräte ausgesteckt werden. Ich wasche am Wochenende oder abends statt tagsüber und beleuchte unbenutzte Zimmer nicht. Das ist eigentlich normal für mich. Neu ist, dass ich nun Ladegeräte ganz bewusst ausstecke. Die aktuelle Diskussion schärft das Bewusstsein, daher achte ich derzeit ganz bewusst auf alles.

«Photovoltaikanlagen nutzen»

Oskar Häfeli, 70, Rentner, Sulz
Ich spare Energie, indem ich hauptsächlich welche produziere. Auf verschiedenen Dächern wie meinem Kuhstall oder Elternhaus betreibe ich Photovoltaikanlagen. So spare ich schon seit vielen Jahren Energie. Wenn man das schon lange so macht, kann man nun nicht noch viel mehr sparen. Einfach bewusster die Steckleisten ausschalten oder Geschirrspüler und E-Bike bei Sonnenschein aufladen. Toll wäre es, wenn es ein kleines, günstiges Elektroauto mit Zulade Möglichkeit gäbe, statt wie heute ein riesiges, das würde auch noch Energie sparen.

«PV-Anlage und Ogi-Methode»

Christoph Schaerer, 49, Einkäufer, Möhlin
Wir haben gerade auf unserem Dach eine Photovoltaik-Anlage installiert. Das ist eine langfristige Investition in die Zukunft, die uns energiemässig etwas unabhängiger und sicherer macht. Weiterhin haben wir das ganze Haus auf energiesparende Leuchtmittel, sprich LED, umgestellt. Und dann nutzen wir auch noch die Ogi-Methode fürs Eierkochen: Die Eier nur im fingerbreit-hohen Wasser kochen, das spart bei geschlossenem Deckel ebenfalls Energie, da weniger Wasser erhitzt werden muss.

Umfrage und Fotos: Birke Luu


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