Eine Baustelle, die es in sich hat

  25.08.2022 Laufenburg

Teilstück der «Laufenburger Acht» bald wieder begehbar

Für die Instandstellung eines sich im steilen Ufergeländes befindlichen Weges mit Treppe, in Laufenburg, musste eine auf Felstechnik spezialisierte Baufirma aufgeboten werden. Nächste Woche wird per Helikopter auch der flüssige Beton geliefert, mit dem eine neue Treppe gegossen wird.

Susanne Hörth

Ende Juni wurde durch ein Unwetter ein Teilstück des grenzüberschreitenden Rundweges «Laufenburger Acht» beschädigt. Seither ist dieser Uferabschnitt auf Schweizer Seite vom Gartenweg in Richtung Energiedienst gesperrt. Dass die Sperrung einem baldigen Ende entgegensieht, wurde am Dienstagmorgen bei einer Baustellenbesichtigung bestätigt. Dazu eingeladen hatte die Energiedienst Holding AG. Sie ist, wenn auch das Ufergelände dem Kanton Aargau gehört, als Betreiberin des Laufenburger Wasserkraftwerkes für den Unterhalt und die Pflege des Rheinufers verantwortlich.

Die Hoffnung, so Elke Zimmermann-Egger von Energiedienst, es handle sich um eine kurze Wiederinstandstellung, zerschlug sich schon nach der ersten Besichtigung. Eine auf felsiges, steiles Gelände spezialisierte Baufirma musste beigezogen werden. Seit Anfang August ist Bauleiter Ueli Imfeld von der Firma Gasser Felstechnik (Lungern) mit einem Mitarbeiter vor Ort. Zum Unwetterereignis selbst führt er an: «Oberhalb des Weges mit der Treppe ist ein morscher Baum gebrochen und hat anschliessend einen gesunden Baum mit sich gerissen.» Einem Dominoeffekt gleich, hätten sich die unter der vorhandenen Treppe wachsenden Wurzeln aufgerichtet und die Treppenstufen aus dem Erdreich gelöst. In Mitleidenschaft gezogen wurde ebenfalls ein weiterer kleiner Baum.

Die Herausforderung bei der Instandstellung sei die Logistik, weiss Ueli Imfeld. Material und Gerätschaften zur Baustelle zu bringen, war und ist nur teilweise möglich. Deshalb: «Vieles machen wir von Hand.» Als erstes musste die Baustelle gesichert werden, danach folgte der Rückbau der alten, laut Elke Zimmermann aus den 1930er-Jahren stammenden Treppe. Jetzt kam der Aushub bei der schmalen, flussseitig steil abfallenden Baustelle an die Reihe. «Wir legen nun ein Streifenfundament an, welches in den Boden und in die Wand verankert wurde», so Imfeld. Der nächste Schritt ist das Erstellen einer Stützmauer.

Weshalb auf dem weiteren Weg, unweit von der Abbruchstelle ein weiteres Baugerüst errichtet wurde, erklärt er mit: «Bei der Besichtigung haben wir gesehen, dass hier eine Erosion begonnen hat. Deshalb wurde auch hier eine Verankerung gemacht.»

Spektakulär wird es sicher Ende nächster Woche. «Dann bringt ein Helikopter den Beton für die Treppenstufen», blickt auch Bauleiter Imhof diesem Ereignis gespannt entgegen. Das Material wird umgehend nach seinem luftigen Anflug in die geschalten Stufenwannen gespritzt. Danach wird die neue Treppe verankert. «Damit sie sicher wieder mindestens 100 Jahre hält», sagt dazu der ebenfalls anwesende ED-Pressesprecher André Büssers.

Regelmässige Kontrollen sind wichtig
«Ja», geht Elke Zimmermann auf die Frage ein, ob es immer wieder zu solchen Ereignissen entlang des Rheinufers kommt. Deshalb sei eine regelmässige Kontrolle sehr wichtig. Im Anschluss dieser müssten auch immer wieder Bäume entfernt werden, die zu entwurzeln drohten. «Auch wenn uns das jeweils sehr leidtut.» Die Sicherheit für die Wegbenützer gehe aber vor. Welches Ausmass ein solcher Baumsturz haben kann, zeigt sich mit dem aktuellen Vorfall. Für dessen Instandstellung werden laut Zimmermann 120 000 Franken aufgewendet.

Andrea Baumann, Leiterin des Tourismusbüros, quittierte die Ankündigung, dass bis Ende nächster oder anfangs übernächster Woche der Weg wieder benutzbar ist, mit einem erleichterten Aufatmen. Es habe immer wieder Nachfragen gegeben, wann denn endlich das schöne Teilstück durch die lauschige Uferlandschaft offen sei. Erfreut sich die Die Laufenburger Acht doch seit ihrer Eröffnung in diesem Jahr einer zunehmenden Beliebtheit.


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