Ein Männerclub, der sich seit 50 Jahren die Unterstützung von Notleidenden auf die Fahne geschrieben hat, das ist der Lions Club Fricktal. Unter den aktuell 58 Mitgliedern sind noch 5 Gründungspersonen dabei, erzählt Präsident Roger Walde im Gespräch mit der NFZ.

Susanne Hörth

NFZ: Herr Walde, für was steht der Lions Club?
Roger Walde: Lions helfen Menschen, die Hilfe brauchen. Ob in Kinder- oder Jugendprojekten, bei der Unterstützung Sehbehinderter oder Bedürftiger: Lions kümmern sich um Menschen in ihrer Nachbarschaft wie um Notleidende in aller Welt. Das globale Lions Motto ist denn auch «we serve». Dahinter steht auch der Lions Club Fricktal.

Sind noch Gründungsmitglieder des Fricktaler Lions-Club dabei?
Ja. Von den 17 Gründern sind 5 noch dabei.

Wer gehört dem Club an?
Es handelt sich um eine bunt gemischte Anzahl engagierter Männer aus dem Fricktal. Das jüngste Mitglied ist 36-jährig, das älteste Mitglied mit Jahrgang 1930 92-jährig. Aktuell besteht der Club aus 58 Mitgliedern.

Muss man eine bestimmte Voraussetzung erfüllen, um den Club beitreten zu können?
Zu einem Lions Club passen verantwortungsbewusste Menschen, die Freude am Engagement für andere Menschen, die Umwelt oder andere Hilfsprojekte haben. Wir sind dabei konfessionell und politisch neutral. In unserem Club im Fricktal gilt zudem eine Alterslimite von 45 Jahren für Neumitglieder.

Warum das?
Diese Regel haben wir uns vor 18 Jahren selbst auferlegt, um eine gute Altersstruktur im Club zu erreichen. Der Erfolg lässt sich sehen, indem unser Club eine gute Altersdurchmischung aufweist und damit auch für junge Neumitglieder attraktiv ist.

Welche Aktivitäten gehören zum Jahresprogramm der Lions?
Das Aktivitätsprogramm reicht von gemeinsamen Nachtessen mit Vorträgen von eingeladenen Persönlichkeiten bis hin zu gemeinsamen Reisen und Firmenbesichtigungen. Weiter setzt sich der Club auch immer wieder mit sogenannten «hands on»-Einsätzen ein.

Können Sie Beispiele nennen?
Sicher. So schuf unser Club in Möhlin schon neue Feuerstellen oder baute einer Bauernfamilie, die den Vater nach einem Schicksalsschlag verloren hatte, ein neues Tiergehege.

Wer bestimmt, für was sich der Club einsetzt?
In unserem Club ist das der Präsident, der jedes Jahr wechselt und in seinem Präsidialjahr sowohl für das Programm als auch für die finanziellen Unterstützungen zuständig ist.

Ihre Unterstützung ist also materieller Art wie auch mit Manpower…
… ja, unser Club engagiert sich sowohl mit Barspenden als auch konkreten Arbeitseinsätzen. Unser Club setzt sich zudem seit bald 20 Jahren für die Lebensmittelsammlung von «cartons du cœur» ein, was jedes Jahr ein besonderer Höhepunkt im Clubleben ist. An dieser Sammlung ist zudem besonders, dass wir für bedürftige Menschen in unserer eigenen Region sammeln.

Das Gesellschaftliche spielt im Club sicher auch eine Rolle?
Auch das ist sehr wichtig. Wir achten bei den Neuaufnahmen darauf, dass nicht mehr als zwei Mitglieder aus der gleichen Branche stammen. So entsteht ein bunt gemischter Mix und es kommen Berufsleute zusammen, die sonst im Alltag weniger miteinander zu tun hätten.

Wie steht man zu den anderen Service-Clubs in der Region?
Die Serviceclubs im Fricktal kennen sich gegenseitig und einmal jährlich findet ein gemeinsames Treffen statt, das in einem bestimmten Turnus abwechslungsweise von einem anderen Club organisiert wird.

Stimmt der Spruch: einmal Lions immer Lions?
Für unseren Club trifft das auf die meisten Mitglieder zu. Wir hatten in den vergangenen Jahren nur ganz vereinzelte Austritte. Der Hauptgrund war dabei der Wegzug aus der Region.

In welchem Rahmen wird das 50-Jahre-Jubiläum des Lions Club Fricktal gefeiert?
Die Jubiläumsfeier findet am Samstag, 11. Juni, statt. Von der Ehrung der Gründungsmitglieder, über Ansprachen von befreundeten Clubs, bis hin zum geselligen Dinner, aufgelockert mit passender Musik und einer Herausforderung an unsere Lachmuskeln, wird das abendfüllende Rahmenprogramm sein.