Kreuz und quer und auf und ab durch den Wald

  07.09.2022 Gipf-Oberfrick, Sport

Gipf-Oberfrick: Erster nationaler OL seit über zwanzig Jahren

Wer am Sonntagmorgen zuoberst auf dem Thiersteinberg stand, sah von allen Seiten Läuferinnen und Läufer vorbeirennen. Dank einer neuen Karte konnte in Gipf-Oberfrick wieder ein nationaler Orientierungslauf ausgetragen werden. Mit dabei war auch die mehrfache Weltmeisterin Simone Niggli-Luder.

Karin Pfister

Rund 1000 Läuferinnen und Läufer aus allen Kantonen der Schweiz waren am Sonntagmorgen im Wald auf dem Thiersteinberg oberhalb von Gipf-Oberfrick unterwegs. «OL ist Laufen mit Köpfchen», so Laufleiter Fabian Gürtler aus Ormalingen, der an seinem Sport vorallem die Abwechslung zwischen bewegen und denken mag.

Zum ersten Mal seit über zwanzig Jahren wurde auf dem Thiersteinberg wieder ein nationaler Orientierungslauf ausgetragen. Dafür musste im Vorfeld eine neue Karte gezeichnet werden.

«Der Sturm Lothar hatte 1999 den Wald so verändert, dass die damalige Karte unbrauchbar geworden war», so Gürtler weiter. Der neuen Karte gingen zwei Jahre intensive Planung und Absprachen mit Behörden und «Waldbeteiligten» voraus. Involviert waren auch lokale Jäger, welche vorgängig die Wildschutzzonen definierten, damit die Waldtiere von den Laufenden nicht gestört werden. OL-Läuferinnen und -Läufer sind mitten im Gelände unterwegs. Das Wettkampfzentrum befand sich bei der Mehrzweckhalle in Gipf-Oberfrick, von dort aus dislozierten die OL-Läufer auf den Thiersteinberg, wo sich Start und Ziel befanden. Am Start waren Sportlerinnen und Sportler zwischen 8 bis 91 Jahren; unter ihnen auch die 23-fache Weltmeisterin Simone Niggli-Luder aus Münsingen. Lokalmatador Matthias Kyburz aus Möhlin war für einmal nicht auf der Strecke, sondern im Helferteam dabei. Die Streckenlänge betrug je nach Kategorie zwei bis 16 Kilometer; der Höhenunterschied 50 bis 350 Meter. «Oben auf der Fläche ist viel grün, aber der Schlussteil ist fein und stark coupiert, das heisst, es geht viel auf und ab», so Gürtler, der am frühen Sonntagmorgen zusammen mit dem OK 120 Posten – pro Kategorie rund 15 bis 33 – im Wald aufgestellt hatte. Rund 40 bis zirka 90 Minuten waren die Teilnehmer zwischen Start und Ziel unterwegs; in der Hand die Karte, an den Posten musste jeweils quittiert werden.

Auch Jugendcup wurde ausgetragen
Organisiert wurde der Lauf im Fricktal von den Orientierungslaufvereinen Kakowa und Fricktal. Gleichzeitig mit dem nationalen OL am Sonntag wurde der Jugendcup ausgetragen. Die Jugendlichen starteten bereits am Samstag mit dem Staffellauf in Frenkendorf im Baselbiet; die Einzelläufe von Sonntag in Gipf-Oberfrick zählen zur Gesamtwertung dazu. Den Jugendcup gibt es bereits seit 42 Jahren, am Start waren acht Teams mit je vier Damen und Herren aus den acht regionalen Nachwuchskadern der Schweiz. «Speziell an diesem Wettbewerb ist auch, dass jedes Team ein Motto hat.» Die Jugendlichen sind den ganzen Tag – ausser beim Laufen im Wald – verkleidet und kommen auch so zum Rangverlesen. Dieses fand beim Wettkampfzentrum statt, wo auch für die Allerkleinsten, welche noch nicht allein in den Wald können, rund ums Gebäude ein Kinder-OL ausgesteckt war. «Es ist alles gut gelaufen, wir sind sehr zufrieden und auch das Wetter passt», so Gürtler kurz vor Ende des Renntages.

Ranglisten unter www.swiss-orienteering.ch


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