«Adler» startet erst nächstes Jahr

  18.10.2022 Laufenburg

Der «Adler»-Umbau in Laufenburg dauert länger und wird voraussichtlich 5 bis 10 Prozent teurer. Die Altstadtliegenschaft sorgte für mehrere Bauüberraschungen. Noch ungeklärt ist, was mit der Gastroküche passieren soll.

Susanne Hörth

Die «Adler»-Liegenschaft mit Gastrobetrieb im Erdgeschoss gehört seit rund drei Jahren der Stadt Laufenburg. Das Stimmvolk hatte neben dem Kaufpreis von 1,4 Millionen Franken ebenso die umfassende Sanierung in Höhe von 2,6 Millionen Franken gutgeheissen. Seit Jahresbeginn wird nun saniert. Wie Ivan Brigante, Stadtschreiber II, erklärt, wurden aber bereits vergangenes Jahr viele Vorbereitungen getroffen. «Es hatte sich einiges aus vergangenen Zeiten, von verschiedenen Besitzern und einer wechselnden Bewohnerschaft angesammelt.» Zudem hätten die allerletzten Bewohner, die Tauben, viel zum Wegputzen hinterlassen.

Wenn auch der Baufortschritt mit dem aktuellen Eindecken des Daches gut sichtbar ist, so können die Arbeiten nicht wie vorgesehen im November, sondern erst Ende Januar 2023 abgeschlossen werden. Brigante spricht von einem Bauprozess mit Licht und Schatten. Das sei bei einem Umbau in dieser Grössenordnung bei einer Altstadtliegenschaft nichts Aussergewöhnliches. Froh sei man gewesen, als während der heiklen Phase des Dachabbruches und Aufrichtens des neuen Daches das Wetter mitgespielt hatte. Mehraufwand fordern die Arbeiten am harten Felsen im Gebäudeuntergrund – «Der Schwarzwaldgranit ist ein besonderer Fels, so manches Spitzeisen ist stumpf geworden». Die bereits angesprochenen Erinnerungen an frühere Besitzer zeigen sich ebenfalls durch diverse Umbauten, welche in einem Flickwerk resultieren und nun nach diversen Nachbesserungen verlangen. Nötig seien auch zusätzliche oder verstärkte statische Massnahmen gewesen.

Mehrkosten von bis 10 Prozent
«Es ist ein Kampf mit den Kosten», verhehlt der Stadtschreiber an dieser Stelle nicht. «Aus heutiger Sicht muss mit einer Kostenüberschreitung gerechnet werden. Die längere Bauzeit bedeutet mehr Aufwand. Dies wird in der Abrechnung Spuren hinterlassen. Es wird mit Mehrkosten zwischen 5 und 10 Prozent gerechnet.» Darin enthalten seien auch die von der Bauherrschaft veranlassten Anpassungen.

Bei allem sei auch immer wichtig, auf lange Sicht dienliche Lösungen anzugehen. Als Beispiel führt Brigante die Öl-Heizung an. Diese bleibt bis der «Adler» an die Fernwärme angeschlossen werden kann. Trotzdem sei der Tankraum schon aufgehoben worden und stehe dem Restaurant von Beginn an als Garderobe und Büro zur Verfügung. Um trotzdem mit Öl heizen zu können, stehen provisorische Öltanks zur Verfügung.

Für das Restaurant wie auch die Wohnungen gibt es bereits mehrere Interessenten. «Mit einem gut organisierten Baubetrieb wird den auftauchenden Überraschungen begegnet», ist man von Seiten Stadt voller Lob. «Wir haben gute Leute auf dem Bau. Sie arbeiten kompetent, flexibel und speditiv.»

 

Auf Baustelle folgt Baustelle

Auch wenn der Umbau und die Sanierung der «Adler»- Liegenschaft in Laufenburg länger dauert als geplant, so sind die Baufortschritte trotzdem deutlich zu sehen. Auf den Gastrobetrieb im Erdgeschoss angesprochen, sagt Laufenburgs Stadtschreiber II Ivan Brigante, es habe sich da nicht Unvorhergesehenes ergeben. Trotzdem sei es eine grosse Herausforderung, nicht nur in Bezug auf die Sanierung. Er spricht damit die neue Oberflächengestaltung der Altstadt 3. Etappe an, welche rund um den «Adler» für eine zweijährig Baustelle sorgt. «Das macht die Vermietung schwierig.» Es würden deshalb A lternativen während dieser Übergangszeit geprüft. Beispielsweise ein wechselndes Angebot an kurzzeitigen Veranstaltungen oder ähnliches.

Eine neue Küche
Eine weitere Herausforderung ist die Küche. Als die Kosten für die Sanierung und den Umbau der Liegenschaft ermittelt wurde, ging man noch davon aus, dass die Küche bleiben könne. «Die Küche ist zwar funktionsfähig, entspricht aber nicht mehr den Anforderungen oder Wünschen einer modernen Gastronomie.» Es würden deshalb nun verschiedene Modelle geprüft. Etwa, dass die Stadt die Einrichtung des Restaurants finanziere, was für den Pächter eine höhere Pacht bedeuten würde. «Sowohl Ersatz der Küche als auch Bereitstellen der Einrichtung müssten mit einem Nachtragskredit der Gemeindeversammlung beantragt werden», erklärt hierzu Ivan Brigante. Und ja, man habe bereits einige Interessenten für das Restaurant. Mit diesen würde als erstes jeweils ein Gespräch geführt, welches auch die Informationen zur konkreten Situation mit dem Strassenbau beinhalten. Ebenfalls interessierte Personen gibt es für die vier Wohnungen im zweiten Obergeschoss sowie die drei Ateliers im Dach. «Ab Ende Oktober sind die Bauarbeiten so weit fortgeschritten, dass die Wohnungen und die Ateliers besichtigt werden können.»

Über welch grosses Volumen die «Adler»-Liegenschaft verfügt, wird in den weiteren Ausführungen des Stadtschreibers deutlich. Er nimmt Bezug auf die Büroräume im ersten Obergeschoss. Auch hier wird nach einer Mieterschaft gesucht. Die Stadt erachtet die Büroräume als erwünschte Bereicherung vom Angebot und hält zumindest vorläufig daran fest. Falls keine Nachfrage besteht, könnten die Büroräume in Wohnraum umgenutzt werden. Dazu Brigante: «Diese Umnutzung müsste ebenfalls über einen Nachtragskredit beantragt werden.»


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