77 Fricktaler wollen nach Bern
10.08.2023 BrennpunktAnsturm auf die Aargauer Nationalrats-Sitze
Neuer Rekord: Im Aargau bewerben sich 713 Kandidierende für einen Sitz im Nationalrat. Aus dem Fricktal sind es 31 Frauen und 46 Männer. Vor vier Jahren waren es erst 55 Fricktaler Kandidaturen.
Valentin Zumsteg
In gut zehn Wochen, am 22. Oktober, wird in der Schweiz ein neues Bundesparlament gewählt. Vom Wahlkampf merkt das Stimmvolk derzeit noch nicht sehr viel, das dürfte sich aber bald ändern. Schliesst man von der Zahl der Kandidaturen auf die Intensität des politischen Wettbewerbs, dürfte dem Aargau und dem Fricktal ein hitziger Wahlherbst bevorstehen. Insgesamt 713 Kandidierende (291 Frauen und 422 Männer) bewerben sich im Kanton um einen der 16 Nationalratssitze, welche dem Aargau in Bern zustehen. Das sind deutlich mehr als noch vor vier Jahren, als 496 Kandidaturen angemeldet wurden. Total 52 Listen und Unterlisten haben die Parteien und Gruppierungen diesmal eingereicht.
Das Fricktal steht dem übrigen Kanton in nichts nach: 31 Fricktalerinnen und 46 Fricktaler haben sich auf die Listen setzen lassen. Vor vier Jahren waren es erst 55 Fricktaler, vor acht Jahren nur 35. Die 77 Fricktaler Kandidaturen von diesmal dürften einen neuen Rekord darstellen.
Mit einem Grossaufgebot tritt, wie schon 2019, die «Mitte» (damals noch CVP) an. Insgesamt 19 Fricktalerinnen und Fricktaler kandidieren für diese Partei. Sie verfügt gar über eine eigene Unterliste «für das Fricktal», solche Listen hat sie in anderen Regionen ebenfalls. Die Strategie der «Mitte», die insgesamt über eine Hauptliste und neun Unterlisten verfügt, scheint zu sein, möglichst viele Leute aufzustellen, um möglichst viele Stimmen zu erhalten. Vor vier Jahren konnte sie damit punkten, ob es diesmal wieder funktioniert, wird sich weisen. Zum Vergleich: Die SVP als wählerstärkste Partei im Aargau steigt nur mit ihrer Hauptliste und einer Unterliste (Junge SVP) ins Rennen. Aus dem Fricktal kandidieren sechs Männer und eine Frau für die Volkspartei. Die SP tritt mit acht Kandidaturen aus dem Fricktal an, die FDP mit zwölf und die Grünen mit sieben. Die Grünliberalen und die EVP haben je zehn Fricktaler Kandidaturen, die EDU drei und «Mass-Voll» eine.
Seit den letzten Wahlen im Jahr 2019 verfügt das Fricktal über keine Vertretung im Nationalrat mehr. Damals wurde der langjährige Bundespolitiker Maximilian Reimann aus Gipf-Oberfrick von der SVP nicht mehr portiert und verpasste in der Folge die Wiederwahl auf der eigenen Liste «Team65+». Ob eine Fricktalerin oder ein Fricktaler diesmal die Wahl schafft, wird sich am 22. Oktober zeigen. Christoph Riner aus Zeihen ist auf dem siebten Listenplatz bei der SVP, gleich nach den sechs Bisherigen. Ihm dürfen also gewisse Chancen attestiert werden, vielleicht auch Désirée Stutz (SVP) aus Möhlin, Colette Basler (SP) aus Zeihen und Alfons Paul Kaufmann (Mitte) aus Wallbach.