Dölf Senn, ehemaliger Vizeammann, Bözen
Dölf Senn und seine Frau Ruth haben mit mir nahezu zeitgleich ihr neues Heim in Bözen bezogen. Dölf war nicht der Anschluss-Suchende. Trotzdem kreuzten sich unsere Wege. Im Herbst 1977 ...
Dölf Senn, ehemaliger Vizeammann, Bözen
Dölf Senn und seine Frau Ruth haben mit mir nahezu zeitgleich ihr neues Heim in Bözen bezogen. Dölf war nicht der Anschluss-Suchende. Trotzdem kreuzten sich unsere Wege. Im Herbst 1977 suchten die amtierenden und ehemaligen Gemeindeoberhäupter ihre Nachfolger. Unser Dorfpfarrer Hans Wassmer – mein Nachbar – bemühte sich zusätzlich für unsere Kandidaturen. «Wenn Dölf mitmacht, mache ich mit.» Und so kam es; Dölf war mein Vize, ein Kamerad und Freund alter Schule! Wir traten eine Gemeinde an, welche im Nebenamt geführt wurde. Mohikaner nannte man uns beim Kanton. Dölf war unser Kassenwart. Ihm oblagen die Finanzen, sein Fachgebiet schlechthin. Der magere Steuerertrag zwang uns, vor dem Geldausgeben dreimal hinzuschauen. Er zügelte mich, wenn er bei seinen Berechnungen feststellte, dass der eine oder andere Wunsch eine Vermögensfrage war. Unsere Diskussionen waren wohlwollend kritisch; die Ziele, die wir uns gaben, verfolgten wir dann aber hartnäckig. Ich denke an die Planungsarbeiten unseres Gemeindehauses; wie oft mussten wir in der «Post» oder im «Bären» nachverhandeln. Mit ihm zusammenarbeiten machte Spass. Er genoss mit uns Ratskollegen fröhliche Stunden des Zusammenseins. Ich denke an die Gemeinderatsreisen mit unseren Frauen. Hier erfolgte das richtige Zusammenschweissen. Wir waren sprichwörtlich ein Team. Alle für einen, einer für Alle. Dölf hat seine letzte Reise angetreten. Susanne, seine Partnerin, betreute ihn grossartig, ihr gebührt herzlicher Dank für ihren unermüdlichen Einsatz. Wir trauern um einen guten Freund, ihn nicht mehr unter uns zu wissen, schmerzt. Ruhe in Frieden! Bhüeti Gott Dölf.
HANS PETER JOSS