Jä dankschön auf Französisch
Ronny Wittenwiler
Am letzten Dienstag bittet mich der Chef ins Büro: «Ich habe mir Gedanken über dein Gehalt gemacht.» Heute ist das Glück auf meiner Seite, das spüre ich bis ...
Jä dankschön auf Französisch
Ronny Wittenwiler
Am letzten Dienstag bittet mich der Chef ins Büro: «Ich habe mir Gedanken über dein Gehalt gemacht.» Heute ist das Glück auf meiner Seite, das spüre ich bis in die Spitzen meines kreisrunden Haarausfalls. Maus hat zwar noch gemeint, ich hätte einen Knall und könne dem eigenen Chef doch keine Pralinen von Merci schenken, das wäre zu aufdringlich. Wo sie recht hat. Gleich geht’s los.
Chef: «Wittenwiler, wie lange kennen wir uns schon?»
Ich schiebe eine Jumbo-Packung Mon Chéri rüber: «Walter, sag ruhig Ronny zu mir.»
Er so: «Oh, mein Gott!»
Er möge bitte nicht übertreiben, und sowieso: «Ich mache doch nur meinen Job.»
Genau deswegen müssten wir ja mal miteinander reden, meint er jetzt, und ich kann es kaum erwarten. Was habe ich auf diesen Tag hingearbeitet! Zeile für Zeile, Komma für Komma, vor meinem geistigen Auge sehe ich schon die neidischen Blicke der Kollegen, dann endlich verkündet er: «Also, ich habe mir Gedanken über dein Gehalt gemacht. Aufgrund deiner Leistungen in den letzten Jahren würde ich dir gerne den dreizehnten Monatslohn streichen.»
Da dämmert’s mir: «Haha, Chef, du Schlingel: April, April!»
Er so: «Nein, nein. Erst im Dezember.»
Ja Merci, Mon Chéri! witte@nfz.ch