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14.03.2025 FricktalGesa Reimann, Bibliothek Wittnau
Susanne Abel
Stay away from Gretchen – eine unmögliche Liebe
Der bekannte Nachrichtenmoderator Tom Monderath macht sich Sorgen um seine 84-jährige Mutter Greta, die immer mehr vergisst. Als die Diagnose Demenz ...
Gesa Reimann, Bibliothek Wittnau
Susanne Abel
Stay away from Gretchen – eine unmögliche Liebe
Der bekannte Nachrichtenmoderator Tom Monderath macht sich Sorgen um seine 84-jährige Mutter Greta, die immer mehr vergisst. Als die Diagnose Demenz im Raum steht, ist Tom geschockt. Bis die Krankheit seiner Mutter zu einem Geschenk wird: Erstmals erzählt Greta aus ihrem Leben - von ihrer Kindheit in Ostpreussen, den geliebten Grosseltern, der Flucht vor den russischen Soldaten im eisigen Winter und ihrer Zeit im besetzten Heidelberg. Als Tom jedoch auf das Foto eines kleinen Mädchens mit dunkler Haut stösst, verstummt Greta. Zum ersten Mal beginnt Tom, sich eingehender mit der Vergangenheit seiner Mutter zu befassen. Nicht nur, um endlich ihre Traurigkeit zu verstehen. Es geht auch um sein eigenes Glück.
Ein hervorragend recherchiertes und spannendes Buch, das man kaum aus der Hand legen möchte. Historische Themen wie Rassendiskriminierung im Nachkriegsdeutschland, Vertreibung, Demenz werden zu einer packenden, fiktiven Geschichte verwebt, die einen glauben lässt, dass sie wahr ist. Durch die jeweiligen Rückblenden und den Perspektivenwechsel von Tom und Greta entwickelt das Buch eine Sogwirkung und bleibt einem noch lange im Gedächtnis.
Was ich nie gesagt habe – Gretchens Schicksalsfamilie von Susanne Abel
In der Fortsetzung von «Stay away from Gretchen» ist Tom frisch verliebt in Jenny, bis er durch Zufall auf seinen Halbbruder Henk stösst, der alles über ihren gemeinsamen Vater wissen will. Doch Konrad starb vor vielen Jahren und seine demente Mutter Greta kann Tom nicht befragen. Als sich weitere Halbgeschwister melden, wird es Tom zu viel. Jenny und Henk hingegen folgen den Spuren Konrads und Gretas, bis ein Geheimnis aus der dunkelsten Zeit des Nationalsozialismus aufgedeckt wird, welches ihre gemeinsame Familie ein Leben lang begleitet.
Ein spannender und berührender zweiter Teil über Liebe, Verlust, die Sprengkraft des Schweigens sowie die Frage, was eine Familie zusammenhält.
Anne Freytag
Lügen, die wir uns erzählen
Was passiert, wenn man nicht die Liebe seines Lebens heiratet? Wenn man mit der zweiten Wahl Kinder zeugt und sein Leben verbringt? Wenn sich die Frage „Was wäre, wenn?“ so oft im eigenen Kopf dreht, dass sie einen zu erdrücken scheint? Helene hätte ihren Mann für Alex verlassen, aber sie hat es nicht getan. Und jetzt hat ihr Mann sie verlassen – weil er sich in eine andere verliebt hat. «Es ist einfach passiert.» Mit diesem Satz zerreisst Georg das Gefüge, das Helene immer versucht hat zusammenzuhalten. Aber vielleicht ist das Ende gar kein Ende? Vielleicht ist es ein Anfang. Mitfühlend und fesselnd schickt Anne Freytag Helene auf eine Reise zu sich selbst und regt an, über sein eigenes Leben nachzudenken.