Buurechuchi
Barbara Wirth, Olsberg
Während ich meine Kolumne schreibe, werkeln in meiner Küche oder dem Raum, in welchem mal meine Küche stand, die Handwerker. Es wird gebohrt, geschliffen, der Unterlagsboden entfernt und neue Rohre werden ...
Buurechuchi
Barbara Wirth, Olsberg
Während ich meine Kolumne schreibe, werkeln in meiner Küche oder dem Raum, in welchem mal meine Küche stand, die Handwerker. Es wird gebohrt, geschliffen, der Unterlagsboden entfernt und neue Rohre werden eingezogen. Nichts erinnert mehr an die einstige Buurechuchi, die vor 55 Jahren eingebaut wurde.
Nein, wehmütig bin ich nicht, dass die alte Küche draussen ist, aber etwas sehr mulmig war mir zuvor schon. Eine neue Küche bedeutet, alles ausräumen, irgendwo zwischenlagern und dann über Wochen in einer provisorischen Küche behelfsmässig kochen und grillieren. Naja, bis jetzt geht es gut, auch wenn ich Backofen und Geschirrspüler sehr vermisse.
Buurechuchi: ich habe mir überlegt, wieso das eigentlich so genannt wird. Ist doch, auf jedenfalls bei uns, in den meisten Fällen die «Büürin» am Kochen und nicht der «Buur».
Und überhaupt, was war an meiner Küche so speziell, dass es eine Buurechuchi war? Eigentlich nur der Feuerherd, auf dem ich aber – unter uns gesagt – gar nie gekocht habe.
Ausser einigen Türlis, die nicht mehr ganz gerade hingen, die etwas ausser Mode gekommene, dunkelbraune Farbe und sonstigen Verschleiss-Stellen, war die Küche für ihre 55 Jahre noch recht gut im Schuss. Sie wurde sehr viel benutzt, da wurde ununterbrochen für Familie, Lehrlinge, Angestellte und Erntehelfer – oftmals 10 bis 15 Personen pro Tag – gekocht, und nicht nur ein Fertiggericht für zwei Personen erwärmt.
Es bohrt immer noch drüben und ist das Staub, der sich trotz der Staubschleuse in den vorderen Teil des Hauses bewegt? Hilfe! genau wegen diesem ganzen Staub, Lärm und der zusätzlichen Arbeit habe ich mich mehrere Jahre gegen eine neue Küche gewehrt und wollte lieber noch als Büürin in der alten Buurechuchi kochen. Aber jetzt ist es so weit, bald werde auch ich im Zeitalter von Induktion und Steamer angekommen sein und hoffentlich auch noch damit kochen können.
Aber ich habe ja noch Plan B: Da es wieder eine Buurechuchi gibt, kann ja ab sofort mein Mann kochen …
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