Leistenbruch – wie erkennen?
Dr. med. Alexej Tichomirow Leitender Arzt an der Chirurgischen Klinik des GZF
Eine Leistenhernie, auch Leistenbruch genannt, entsteht, wenn sich Gewebe oder ein Teil des Darms durch eine Schwachstelle in der Bauchwand in der ...
Leistenbruch – wie erkennen?
Dr. med. Alexej Tichomirow Leitender Arzt an der Chirurgischen Klinik des GZF
Eine Leistenhernie, auch Leistenbruch genannt, entsteht, wenn sich Gewebe oder ein Teil des Darms durch eine Schwachstelle in der Bauchwand in der Leistengegend nach aussen wölbt. Stellen Sie sich einen Luftballon vor, der in einem Netz steckt: Wenn das Netz an einer Stelle schwach wird, entsteht eine kleine Öffnung (die sogenannte Bruchstelle), durch die der Ballon herausgedrückt wird. Dabei entsteht eines der typischen Symptome bei einem Leistenbruch: Eine sichtbare Beule in der Leistengegend, die besonders beim Husten oder Heben schwerer Gegenstände auffällt und Schmerzen verursachen kann.
Weltweit werden jedes Jahr etwa 20 Millionen Menschen mit Leistenhernien operiert, darunter etwa 20 000 in der Schweiz und rund 275 000 in Deutschland. Neben dem Leistenbruch, der am häufigsten vorkommt, werden auch Nabelbrüche, Narbenbrüche usw. operiert. Die Erkrankung kann in jedem Alter auftreten, aber das Risiko steigt mit zunehmendem Alter. In der allgemeinen Bevölkerung liegt die Häufigkeit bei zwei bis vier Prozent, bei älteren Menschen steigt sie auf 20 Prozent.
Es wird zwischen äusserer und innerer Hernie unterschieden, wobei etwa 95 Prozent der Erkrankungsfälle die äusseren Hernien betreffen. Der Leistenbruch kann meist durch eine einfache Untersuchung diagnostiziert werden. In seltenen Fällen sind zusätzliche Untersuchungen wie Ultraschall oder Computertomographie nötig. So etwa bei übergewichtigen Patientinnen und Patienten oder im Fall von inneren Hernien (wie beispielsweise Hiatushernie/Zwerchfellbruch). Am. Bauchzentrum des GZF in Rheinfelden können alle genannten diagnostischen Massnahmen angeboten und durchgeführt werden. Im vergangenen Jahr erhielt unsere Chirurgische Klinik das Qualitätssiegel für Hernienchirurgie von der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie. Ein grosser Erfolg, der auf die hervorragende Zusammenarbeit von verschiedenen Fachdisziplinen zurückzuführen ist. Von den ansässigen Hausärzten, über Internisten und Anästhesisten bis hin zu Radiologen und plastischen Chirurgen arbeiten alle Hand in Hand, um eine exzellente Versorgung unserer Patientinnen und Patienten zu gewährleisten.
Der Autor ist Leitender Arzt an der Chirurgischen Klinik des GZF am Spital Rheinfelden des Gesundheitszentrums Fricktal.
Der «Spitalratgeber», in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitszentrum Fricktal, erscheint einmal im Monat.