Bei der Steiner Komödie ging es turbulent zu und her
Am vergangenen Freitag fand die Premiere des diesjährigen Theaterstücks «En Frau z vill» vom Theaterverein Stein statt. Keine leichte Kost, wenn nicht eine, sondern gleich zwei Frauen «z vill» im ...
Bei der Steiner Komödie ging es turbulent zu und her
Am vergangenen Freitag fand die Premiere des diesjährigen Theaterstücks «En Frau z vill» vom Theaterverein Stein statt. Keine leichte Kost, wenn nicht eine, sondern gleich zwei Frauen «z vill» im Hause stehen.
Franziska Rolke
Gespannt und erwartungsvoll blickte das Steiner Theaterpublikum auf die Bühne. Wenige Minuten später war es dann genauso sprachlos wie wohl der arme Toni Burri, der regelrecht vom Wirbelwind Dorli erfasst wurde. Ein verpasster Zug und ein Abschiedsbrief später, stand für den einen die Welt Kopf, für die andere war es ein Grund zum Feiern. Schnell wurde auch dem Publikum klar, wer wirklich die Hosen auf dem Hof anhat. Dorli, die Hausangestellte, hat nichts für schöne Worte übrig. Im Gegenteil, je giftiger, desto besser.
Schwank in drei Akten
Von einem ruhigen Einstieg konnte kaum die Rede sein. Direkt zu Beginn fegte ein Sturm in Form der Hausangestellten Dorli über die Steiner Theaterbühne. Die Zuschauer wie auch das Servicepersonal waren gleichermassen erstaunt über diese Naturgewalt. Selina Spahn, die Darstellerin von Dorli, überzeugte nicht nur durch ein lautes Organ, sie verkörperte ebenso die Rolle der allzu patzigen und tyrannisierenden Hausangestellten mit Bravour. Wer all diese Emotionen abbekam, war klar: der verlassene Ehemann Toni Burri. Er war völlig perplex über die «befristete» Trennung von seiner Frau Theres und das neugewonnene «Single-Dasein». Verdattert, cholerisch und doch charmant zeigte auch der Hof besitzer sein Talent. Als dann auch noch der Nachbar mit seinem Liebesleben um die Ecke bog, schien das Trio perfekt.
Während die eigene Ehefrau beim Bruder Reissaus nahm, schlichen sich Rotkäppchen und Schneewittchen auf den Hof und in die Herzen der Besucher. Doch wo blieb dabei das Rumpelstilzchen und der sagenumwobene König Drosselbart? Zwei Frauen, aber keine Ehefrau: das Desaster in drei Akten liess die Zuschauer nicht nur Mitfiebern, sondern brachte es auch immer wieder zum Lachen. Mit viel Herzblut und Engagement bewies der Theaterverein Stein ein weiteres Mal Talent und ebenso Spass am Spiel. Wer nun selbst erfahren möchte, wer am Ende beim Stück «En Frau z vill» noch zu lachen hat und was für eine Rolle König Drosselbart dabei spielt, hat dazu noch am 25. Januar um 20 Uhr und am 26. Januar um 14 Uhr die Möglichkeit.