Nach 35 Jahren hat der alte Ofen ausgedient
Am vergangenen Sonntag erwiesen Michael Bracher und Markus Kunz dem Herzstück der Bäckerei Kunz, dem Backofen, die letzte Ehre. Um 7.30 Uhr wurden die letzten Zöpfe gebacken.
Franziska Rolke
Es sollte ein ...
Nach 35 Jahren hat der alte Ofen ausgedient
Am vergangenen Sonntag erwiesen Michael Bracher und Markus Kunz dem Herzstück der Bäckerei Kunz, dem Backofen, die letzte Ehre. Um 7.30 Uhr wurden die letzten Zöpfe gebacken.
Franziska Rolke
Es sollte ein ganz besonderer Moment werden. Nach 35 Jahren Betriebszeit entschied sich Michael Bracher, Geschäftsleiter und Mitinhaber der Bäckerei Kunz, den alteingesessenen Backofen zu ersetzen. Markus Kunz, der diesen 1989 einbauen liess und darin die ersten Zöpfe buk, schob nun auch zum gebührenden Abschluss die letzten Zöpfe in den Ofen. Michael Bracher freut sich auf die Zukunft, auf die Optimierung, aber noch viel mehr über sein Team. «Ohne dieses herausragende Team hätten wir es nie geschafft!» Einer Bäckerei den Ofen nehmen – undenkbar, dennoch notwendig. Heizplatten funktionierten nicht mehr gleichmässig, Brot und Zöpfe mussten hin- und hergeschoben werden.
Planung und ausgefeiltes Timing
Für den Moment des Umbaus habe es viel Planung benötigt. Denn auch ohne das Herzstück der Bäckerei müsse weiterhin die «Kunz»-Qualität bestehen bleiben, auch das Angebot müsse gleich bleiben und dürfe nicht abnehmen. Dementsprechend wurde in einem derzeit noch freien Raum eine temporäre Backstube eingerichtet, in der durch ausgefeiltes Timing der Bedarf für die Bäckerei und das Café gewährleistet werden kann. Währenddessen wird in der eigentlichen Backstube umgebaut.
Am Sonntagmorgen wurde der alte Backofen ein letztes Mal, von niemand anderem als Markus Kunz selbst, ausgeschaltet. Ein schöner, wenn auch sehr emotionaler Moment. Bereits um die Mittagszeit begannen die Abbauarbeiten. Die vier Backkammern wurden jeweils belüftet, um die noch verbliebene Wärme zu reduzieren. Selbst durch die Belüftung strahlen einzelne Kammern während des tatsächlichen Abbaus am Montag noch eine Wärme von rund 80 Grad aus. In der Zwischenzeit wird die Backstube so abgedichtet, dass keinerlei Staub in die angrenzenden Räume eindringen kann. Denn, auch wenn die reguläre Backstube pausiert, der Betrieb läuft weiterhin, die Bereiche, in denen gearbeitet wird, bleiben bestehen. Rund drei Wochen werden die Arbeiten in Beschlag nehmen. Anfang November kann dann der neue Ofen eingeweiht werden.