Wann wird wieder in die Hände gespuckt?
Früher war nicht alles besser, aber einiges schneller. Am 26. Dezember 1933 ist in Rheinfelden das Baugesuch für den Saalbau beim Hotel Bahnhof eingereicht worden. Bereits am 6. Januar 1934 erteilte der Stadtrat die ...
Wann wird wieder in die Hände gespuckt?
Früher war nicht alles besser, aber einiges schneller. Am 26. Dezember 1933 ist in Rheinfelden das Baugesuch für den Saalbau beim Hotel Bahnhof eingereicht worden. Bereits am 6. Januar 1934 erteilte der Stadtrat die Baubewilligung, wie kürzlich dieser Zeitung zu entnehmen war. Elf Tage – und dazwischen wurde noch kräftig Weihnachten und Neujahr gefeiert – brauchten die Behörden damals, um ein solches Bauwerk zu genehmigen. Das ist eindrücklich. Entweder waren die Beamten früher besonders effizient – oder sie nahmen es nicht so genau. Das Gebäude steht jedenfalls bis heute.
Natürlich geht es noch schneller – im Wallis gibt es zahlreiche Bauten, die gänzlich ohne Baubewilligung erstellt werden konnten. Dabei scheint es sich aber um eine Eigenheit der Bergregionen zu handeln. Ebenso wie die überdurchschnittliche Todesrate von Wölfen in diesen Gegenden.
Ein anderes Paradoxon: Heute werden die Verwaltungen dank der Digitalisierung immer effizienter. Trotzdem steigt die Zahl der Gemeinde-, Kantons- und Staatsangestellten fröhlich weiter. Das macht die Baugenehmigungen wahrscheinlich auch nicht schneller.
DER SALZSTREUER salzstreuer@nfz.ch