Das Klassenzimmer vor der Schulhaustür

  11.07.2023 Wirtschaft, Schule

Ein grosszügiges Geschenk der Raiffeisenbank Regio Frick-Mettauertal, Unterstützung unter anderem vom Naturama und der Krebsliga Schweiz sowie weiteren Partnern haben der Schule Sisseln einen besonderen Lernort ermöglicht. Ein Aussenschulzimmer, in dem Nachhaltigkeit und Naturnähe erlebbar werden.

Susanne Hörth

Die Mädchen und Buben der Sissler Kindergärten sowie der ersten bis sechsten Klasse haben am letzten Donnerstag gemeinsam mit ihren Lehrkräften ein weiteres Ziel auf ihrer «Reise um die Welt», so das Jahresmotto der Schule, erreicht. Im Heimathafen «Pausenplatz» fanden sich am Donnerstag alle ein, um gemeinsam auch mit Eltern, Grosseltern und Freunden das Schuljahr ausklingen zu lassen.

Ein just am Donnerstag erreichtes Reiseziel war zudem die offizielle Eröffnung eines neuen Schulzimmers. Kein Raum im gewöhnlichen Sinne, sondern einer, der die Kinder aktiv in die Welt der Biodiversität und Nachhaltigkeit einlädt, diese Begriffe verständlich und fassbar werden lässt. Wie dieses «neue Klassenzimmer» entstanden ist, erzählte am Donnerstag Gemeinderätin Viviane Raimann. «Begonnen hat es mit einer Vision.» Konkret wurde diese, als im März dieses Jahres die Raiffeisenbank Regio Frick-Mettauertal anlässlich ihres 100-Jahre-Jubiläums all ihren Mitgliedgemeinden 25 000 Franken für ein Projekt zur Nachhaltigkeit offerierte. Das aus Sisseln eingereichte Vorhaben eines Aussenklassenzimmers mit Schulgarten überzeugte bei Raiffeisen. «Wir haben die eingegebenen Projekte nicht selbst beurteilt, sondern von Fachleuten überprüfen lassen und konnten so auch sicher gehen, dass die geforderten Kriterien erfüllt werden», sagte Daniel Heutschi, Mitglied der Bankleitung, bei der Einweihungsfeier.

«Was ist nachhaltiger, als den Kindern Nachhaltigkeit praxisnah näher zu bringen», meinte Viviane Raimann. Für die Umsetzung des Projektes wurden weitere Partner mit an Bord geholt. «Wir waren schon sehr früh mit dabei und konnten beratend mithelfen», freut sich Katja Glogner, Projektleiterin Bildung beim Naturama. Ein Gartenbauunternehmen sorgte für die korrekte Umsetzung der Vorgaben. Auch die Kinder selbst durften beim Bauen mithelfen. Entstanden sind so auf zwei verschiedenen Ebenen hinter den Schulhäusern naturnahe Orte für das Gedeihen von Pflanzen, Gebüschen, Bäumen und einhergehend damit Lebensräume für Vögel, Insekten, Eidechsen und Co. Nisthäuser, aus Recyclingmaterialien gefertigte Insekten-Wasserstellen oder Hinweisplakate zeugen davon, dass die Sissler Schülerinnen und Schüler ihren neuen Aussenunterrichtsraum bereits in Beschlag genommen haben. Es gibt zwar keine Bänke und Stühle wie in einem «normalen» Schulzimmer. Dafür ein aus grossen Steinblöcken gefertigtes Rondell zum Absitzen, um sich zu besprechen und sich auszutauschen.

Sonnenschutz
Wird im Schulgarten unterrichtet, beobachtet und geforscht, geschieht das meistens bei schönem, sonnigem Wetter. Und hier kommt die Krebsliga Schweiz ins Spiel. Sie ist ebenfalls Partnerin. Rita Borer von der Krebsliga zeigt in ihren kurzen Ausführungen auf, wie wichtig bei der Vermeidung von Hautkrebs der Sonnenschutz ist. Dazu gehören neben geeigneter Kleidung, Sonnencremen und -hüten auch Schattenplätze. Unter anderem mit der Spende von mehreren Bäumen sorgt die Krebsliga Schweiz, dass im neuen Sissler Aussenschulzimmer solche Schattenspender heranwachsen.

Mehrfach wurde am Donnerstag betont, wie eindrücklich der grosse Zusammenhalt aller war und somit massgeblich zum guten Gelingen des neuen Lern- und Erlebnisort bei der Schule Sisseln beigetragen hat. Bestätigt wurden diese Aussagen mit den Rufen der Kinder, als sie ihre Eltern durch den Schulgarten führten: «Papi, schau, das habe ich gemacht», «Mami, das ist eine Ruderalfläche», «Lueg, das ist extra für Bienli.»


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