Schnee von gestern
01.04.2023 WegenstettenNach 45 Jahren geht der Winterdienst in neue Hände
Auf nächsten Winter hat die Transportfirma Mösch aus Wegenstetten den Winterdienst dem Kanton zurückgegeben. Während 45 langen Jahren wurde diese Arbeit für den Verkehr zuverlässig geleistet. Aber nun ist fertig.
Hans ...
Nach 45 Jahren geht der Winterdienst in neue Hände
Auf nächsten Winter hat die Transportfirma Mösch aus Wegenstetten den Winterdienst dem Kanton zurückgegeben. Während 45 langen Jahren wurde diese Arbeit für den Verkehr zuverlässig geleistet. Aber nun ist fertig.
Hans Zemp
Vor 45 Jahren hat die Transportfirma Mösch aus Wegenstetten den Winterdienst für das Wegenstetter- und Fischingertal sowie von der Kantonsgrenze beim Asp bis Eiken übernommen. Alfred Mösch als Transportunternehmer integrierte diesen Betriebszweig in sein Pensum. Fünf Jahre später übernahmen seine beiden Cousins Arthur und Adrian. Sie blieben dieser Zusatzarbeit bis jetzt treu. Wie Arthur Mösch verlauten liess, haben verschiedene Gründe zu diesem Entscheid geführt. Die Zusammenarbeit mit dem Kanton sei in all den Jahren gut gewesen, resümiert Arthur Mösch. Mit den Strassenmeistern Alfred Müller und anschliessend Roland Jegge habe man immer super zusammenarbeiten können.
In der langen Zeit hätten verschiedene Vorschriften geändert. So wäre bei Weiterführung dieser Arbeit die Anschaffung eines andern Lastwagens, eines Dreiachsers, nötig geworden. Der Lastwagen hat im Winter immer einsatzbereit zu sein. Also, wenn kein Schnee fällt, steht er in der Garage. Arthur Mösch zu diesem Punkt: «Ich will nicht Winterdienst machen, bis ich 70 Jahre alt bin. Und bei der Schneeräumarbeit müssen immer zwei Personen mit dabei sein. Dies ist darum gerechtfertigt, weil ausserordentliche Situationen auftreten können. Arthur Mösch denkt da etwa an Unfälle. Weiter hat man auf dem Weg nach Eiken in der Waldpartie keinen Funkempfang.
Sicher ist es auch nicht jedermanns Sache, an Weihnachten, bei Geburtstagen, am Neujahr oder andern gemütlichen Festen mit dem Schneepflug und dem Salzstreuer in den Einsatz zu gehen, zumal sich oft Glatteis auf der Strasse gebildet hatte. Dies stellte stets besondere Anforderungen. Die Einsätze und die Reihenfolge der Räumungseinsätze löste jeweils der Strassenmeister aus. Das Mikroklima konnte in Wegenstetten und in Eiken ganz andere Fahrvoraussetzungen präsentieren. Darum ist es nachvollziehbar, dass sich Markus Mösch, er als Vertreter der nächsten Generation, nicht berufen fühlt, diese Arbeit im Familienbetrieb zu behalten.
Es gab auch extreme Verhältnisse
Aussergewöhn liche Ereig n isse konnten etwa dann auftreten, wenn plötzliche Glatteis auftrat oder wenn bei akutem Schneefall Bäume auf die Strasse fielen. Bei Autounfällen müsse man ebenso reagieren können, sagt Arthur Mösch. Als traurigstes Erlebnis nennt er die Situation, als er auf einen tödlichen Unfall traf. Selber habe man immer Glück gehabt.
Schwierig sei es, sich an ein schönstes Erlebnis bei dieser Arbeit zu erinnern. Es sei jedoch wirklich schön gewesen, wenn man Leuten begegnete, die sich über freie Strassen freuten und dafür auch dankten. Dies sei zwar selten geworden.
Nun ist diese Arbeit für die Firma Mösch Geschichte. Salz laden, die Ausrüstung warten und instand halten, bei jedem Wetter räumen, all das ist vorbei. Trotz Einsätzen manchmal zu Unzeiten habe er die Arbeit immer gerne gemacht, meint der Demissionär.