«Diese Perspektive in die Schweiz ist neu für mich»
07.03.2023 Laufenburg, TourismusLaufenburg heisst die neue Burgschreiberin willkommen.
Der Rhein als verbindendes Element zu ihrer Heimatstadt Köln und das Zwillingthema der beiden Laufenburg; diese beiden Themen haben Anke Ricklefs in ihren ersten Tagen begleitet. Bis Ende Mai wird sie ennet der Grenze und hier leben, ...
Laufenburg heisst die neue Burgschreiberin willkommen.
Der Rhein als verbindendes Element zu ihrer Heimatstadt Köln und das Zwillingthema der beiden Laufenburg; diese beiden Themen haben Anke Ricklefs in ihren ersten Tagen begleitet. Bis Ende Mai wird sie ennet der Grenze und hier leben, schreiben und lesen.
Karin Pfister
Zweimal war der Aufenthalt der Burgschreiberin geplant und organisiert worden, zwei Mal musste er wegen Corona verschoben werden. Nun ist sie da: Anke Ricklefs, Journalistin und Autorin aus Köln wird drei Monate lang in den beiden Laufenburg leben und arbeiten. Sechs Wochen verbringt sie auf der deutschen Seite, sechs Wochen auf der Schweizer Seite. Drei der sechs Schweizer Wochen wird sie bei den beiden in der Region bekannten Musikern Gabriel Kramer und Sonja Wunderlin verbringen.
Am Freitagabend wurde die neue Burgschreiberin im Schlössle in Laufenburg Baden feierlich willkommen geheissen. Initiiert wurde das Projekt von Martin Willi und Petra Gabriel; eine siebenköpfige Jury hat sich aus 42 Bewerbungen für Anke Ricklefs entschieden. Während ihres Aufenthalts kann sie auf zwei Paten zurückgreifen: Stadtarchivar Martin Blümcke sowie Hannes Burger, Präsident des Vereins Museum Schiff haben der Burgschreiberin bereits am ersten Tag einen Einblick in die Geschichte und Gegenwart der beiden Laufenburg gegeben. «Ich habe mir danach zehn Seiten mit Notizen gemacht», erzählte die Autorin, bevor sie am Freitagabend ihre erste Lesung im Schlössle abhielt.
Bezug zu Laufenburg
«Alles ist möglich», sagte Martin Willi über das Werk der Burgschreiberin. Einzige Bedingung sei ein Bezug zu Laufenburg. Anke Ricklefs ist vom Zwillingsthema der beiden Städte fasziniert. «Ich bin Mutter von Zwillingen und mein Sternzeichen ist Zwilling.» Bürgermeister Ulrich Krieger konnte hierzu nur nicken. «Ich bin ein Zwilling und Vater von Zwillingen», sagte er bevor er zusammen mit Christian Rüede, Vizeammann von Laufenburg Anke Ricklefs die Urkunde als Burgschreiberin überreichte.
Anke Ricklefs hat ihre Karriere als Journalistin einst als Volontärin bei Stern TV gestartet, wo sie lange als Redakteurin tätig war. Zu ihrer Vita gehört ein Studium der Germanistik mit den Schwerpunkten Neuere deutsche Literatur sowie Kinderund Jugendliteratur. Sie leitet Schreib- und Literaturworkshops und tritt mit ihrer Lyrik und Kurzprosa als Performance-Künstlerin auf. Sie schreibt sowohl für Erwachsene wie auch Geschichten für Kinder. «Schreiben und lesen gehören für mich zusammen. Das Lesen steigert die Lebendigkeit der Texte», erläuterte sie. Sie habe ihre Texte bis jetzt über Lesungen öffentlich gemacht; künftig sei aber auch die Zusammenarbeit mit einem Verlag geplant.
«Für mich ist Anke Ricklefs eine Idealbesetzung», sagte Ulrich Krieger. «Ich habe keine Erwartungen an das entstehende Werk, aber ich bin neugierig.» Vizeammann Christian Rüede machte auf zwei Verbindungen zwischen Köln und Laufenburg aufmerksam. «Beide Städte liegen am Rhein und beide gelten als Fasnachtbeziehungsweise Karnevalshochburg.» Die Verbindung der beiden Städte durch den Rhein gefällt auch Anke Ricklefs. «Allerdings fliesst er hier etwas sanfter und es fehlen die Schiffe.» Was sie von zuhause überhaupt nicht kenne, sie diese nahe Verbindung in ein anders Land. «Eine Perspektive in die Schweiz gibt es nicht in Köln.»
Die Burgschreiberin freue sich nun darauf, die beiden Laufenburg und die Menschen zu entdecken und kennenzulernen. Sie wird ausserdem in der Schule in Badisch Laufenburg mehrere Workshops über Kreatives Schreiben abhalten; auch für die Schülerinnen und Schüler im schweizerischen Laufenburg sei ein Seminar geplant, so Martin Willi.